Michael Erle
13.06.2002

Auf dem Mittelweg hoch über dem Murgtal

Mir der neuen S- Bahn zu einer Rundwanderung nach Forbach

In den BNN erschienen am: 13.06.2002

Viele fleißige Hände haben in den vergangenen Monaten dafür gesorgt, dass die Murgtalbahn elektrifiziert und zu einer modernen S- Bahnlinie ausgebaut wurde. Am kommenden Wochenende wird die Linie S41 mit Festen an fast allen Bahnhöfen der Strecke eröffnet. Für unsere heutige Wanderung fahren wir mit der S8 (ab Karlsruhe Albtalbahnhof) bzw. mit der S 81 (ab Karlsruhe Hbf.) bis Forbach. Die Tour erfordert einige Kondition, immerhin sind 750 bis 900 Höhenmeter zu bewältigen, sie entschädigt uns aber durch besonders schöne und vielfältige landschaftliche Eindrücke. Unter anderem laufen wir ein besonders eindrucksvolles Teilstück des Mittelweges, der im Jahre 1902 vom Schwarzwaldverein eröffnet wurde. Wer sich den zwar eindrucksvollen, aber langen und steilen Abstieg nach Gausbach ersparen möchte, kann die kürzere Variante nach Kaltenbronn wählen und mit dem KVV- Bus (am Wochenende 15.24 und 17.24 Uhr, Stand 2017) nach Gernsbach und weiter mit der S- Bahn nach Karlsruhe zurück fahren.

 

 

Vom Bahnhof Forbach gehen wir nach links (blaue Raute, „St. Anton 5,5km“), nach 100m nochmals links und folgen nun für die nächsten beiden Stunden der blauen Raute mit weißem Strich und den Schildern „St. Anton“. Nun geht’s ein Stück parallel zur Bahnstrecke, dann über sie hinweg und auf einem Feldweg durch Obstgärten weiter. Bald sehen wir auf der gegenüberliegenden Seite die dicken Wasserrohre, die die Schwarzenbachtalsperre mit dem tief unten im Murgtal liegende Wasserkraftwerk verbinden. Bei einer Verzweigung neben einem Strommasten müssen wir uns entscheiden: Für die einfachere Variante bleiben wir der blauen Raute treu und laufen auf schönem Fußweg hinab auf einen Teerweg und auf ihm geradeaus, bis er sich bei einer Brücke verzweigt. Umständlicher und anstrengender, aber viel eindrucksvoller ist der Pfad über den Eckkopfgrat und dem Kuckucksfelsen. Dazu biegen wir beim Strommast scharf links ab, folgen den Schildern in einigen Kehren hinauf zum Grat und wandern auf schönem Felsenweg bis zum Kuckucksfelsen. Gleich nach den Felsen biegen wir scharf rechts ab („Sasbachtal“), laufen bergab bis zu einem Teerweg, auf ihm 50 Meter nach rechts und dann links über die Brücke, wo wir wieder auf die blaue Raute treffen („St. Anton 3km“). Wir marschieren stetig bergan auf Teer- und Waldwegen oberhalb des lieblichen Sasbachtales mit seinen typischen Heuhütten. Bald fällt unser Blick auf den Hornfelsen über der anderen Talseite. Wir überqueren einen Schotterweg und steigen noch etwas steiler hinauf zum einsam gelegenen Bergbauernhof St. Anton. Damit ist der anstrengendste Teil des Weges geschafft, ein kleiner Rastplatz mit Brunnen lädt zum Verweilen und Verschnaufen ein.

 

Beim nächsten Wegweiser biegen wir scharf links ab (gelbe Raute, „Toter Mann 2,4km“) und wandern auf breitem Schotterweg gemächlich bergan bis zum nächsten Wegweiser beim „Toten Mann“. Hier treffen wir auf die Markierung des Mittelweges (rote Raute mit weißem Streifen), sie wird uns die nächste Stunde begleiten. Wir biegen links ab („Prinzenhütte 4,7km“) und wandern auf schmalem, wurzeligem Weg fast ohne Höhenunterschiede durch einen urwüchsigen Hochmoorwald. Nach einer dreiviertel Stunde geht’s nach links weiter, auf breitem Weg gelangen wir zur Prinzenhütte.

 

Nun gibt es drei Möglichkeiten: Entweder gleich links abzubiegen und direkt nach Forbach abzusteigen, oder erst einen äußerst lohnenden Abstecher zum Hohlohturm und Hohlohsee zu machen und wieder zur Prinzenhütte zurückzukehren (Mittelwegmarkierung, eine knappe Stunde Mehraufwand), oder, wenn man die Wanderung abkürzen will, dem Mittelweg bis zum 3km entfernten Gasthaus Kaltenbronn zu folgen und mit dem Bus nach Gernsbach zurückzufahren. Für den Abstieg ins Murgtal orientieren wir uns ab der Prinzenhütte an der Westwegmarkierung rote Raute („Forbach 5,8 km“). Auf breitem Weg gelangen wir zur Hütte „Murg- und Rheintalblick“. Weiter geht es geradeaus auf holprigem Weg steil hinab zum Latschigfelsen, einem schönen Aussichtspunkt kleinem Pavillon. Immer der roten Raute nach („Forbach 3,9km“) laufen wir auf schönem, teilweise steinigem Fußweg in vielen Kehren bergab ins Gausbachtal mit seinen malerischen Heustadeln und am Hexenbrunnen vorbei durch den Ortsteil Gausbach zum Bahnhof Forbach. Hier hat man mindestens stündliche Verbindung mit der S-Bahn zurück nach Karlsruhe.

 

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