Michael Erle
05.01.2006

Siegfriedsbrunnen, Hohlwege und Römermuseum

Kraichgauwanderung von Odenheim nach Stettfeld

In den BNN erschienen am: 05.01.2006

Mit der deutschen Sage und der geologischen und historischen Vergangenheit des Kraichgau kommen wir auf unserer heutigen abwechslungsreichen und wenig anstrengenden Wanderung in Berührung. Der Legende nach soll Siegfried aus der Quelle des Siegfriedbrunnens getrunken haben, als er von Hagens Speer hinterrücks tödlich getroffen wurde. Die typischen Hohlwege des westlichen Kraichgau entstanden aus Feld- und Gemeindeverbindungswegen, auf denen einst die Bauern mit Ochsen- und Pferdekarren lang zogen. Dadurch lockerte sich der Lehmboden und konnte sich durch Erosion, hauptsächlich durch die Einwirkung von Wasser, um teilweise mehrere Meter absenken. Mit der römischen Geschichte kommen wir in Odenheim und Stettfeld in Berührung, denn in beiden Gebieten siedelten früher die Römer. Sehenswerte Funde aus historischer Zeit kann man im Stettfelder Römermuseum besichtigen (geöffnet Sonntags 10-12 und 14-17 Uhr).

 

 

Zum Startpunkt Odenheim gelangen wir am bequemsten mit der S- Bahn, wir benötigen dafür die KVV- Regiokarte. Die S31 fährt ab Karlsruhe Hbf. immer 10 Minuten nach jeder vollen Stunde (Stand 2017), wir fahren bis zur Endstation Odenheim Bahnhof. Im Ort lohnt es sich, sich erst einmal die spätbarocke Michaelskirche, den Steinhauerbrunnen und das historische Rathaus anzuschauen. Unser Weg beginnt beim Bahnsteig, wo wir schon die Markierung weißes Andreaskreuz entdecken, sie wird uns für die nächste Dreiviertelstunde begleiten. Wir gehen nach links, gleich wieder rechts, links in die Nibelungenstraße, rechts in die Siegfriedstraße und laufen durch einen Hohlweg. Bei einem Wegkreuz biegen wir links ab, betreten bei einem weiteren Kreuz den Wald, überqueren die Straße und gelangen auf schönem urigen Fußweg zum Siegfriedsbrunnen.

 

Weiter geht's dem weißen Kreuz nach etwas bergan durch den Wald und auf lehmigem Weg über Felder zu einem Wegdreieck und links auf geteertem Weg zu einer Kreuzung mit Marienbild. Hier biegen wir links ab. Nach 500 Metern verlassen wir das rechts abbiegende weiße Kreuz, bleiben geradeaus und folgen für gut 20 Minuten dem weißen Dreieck. Wir laufen immer geradeaus auf zunächst geteerem Wirtschaftsweg, dann auf Schotterweg am Naturschutzgebiet Altenberg entlang, einen Hohlweg hinab und betreten, nun wieder auf Teerweg, den Wald und ein weiteres Naturschutzgebiet. Kurze Zeit später zweigt das weiße Dreieck rechts ab. Hier verlassen wir die Markierung, bleiben wir geradeaus, biegen nach 100 Metern bei einem weiteren Naturschutzgebietschild links ab und wandern auf schönem Weg an einer Hecke und einer Wiese entlang bis zu einem kleinen Teich. Wir bleiben noch 50 Meter auf dem Teerweg geradeaus, biegen dann rechts in einen unscheinbaren Weg ab und laufen auf urigem Weg durch das Naturschutzgebiet Rennweghohle, einem der beeindruckendsten Hohlwege des Kraichgau mit naturbelassenem Grasweg und senkrechten kahlen Lösswänden, ein Eldorado für viele teils seltene Pflanzen- und Tierarten.

 

Am Ende des Hohlweges treffen wir auf einen Teerweg und gelangen geradeaus zum Roten Kreuz, einem herrlichen Aussichtspunkt. An dieser Stelle sollen in der Erde die Gebeine zahlreicher französischer Soldaten ruhen, die 1734 in einen Hinterhalt geraten und umgekommen sind. 20 Meter weiter bleiben wir geradeaus, wählen den leicht abwärts führenden Weg und wandern durch die Tiefelterhohle hinab nach Zeutern. Bei der Gaststätte Winzerstube gehen wir halbrechts, biegen dann nach der Kapelle links ab und gelangen am S- Bahnhof vorbei. Wer schon genug hat, kann hier die Wanderung beschließen und mit der S- Bahn zurückfahren. Wir laufen über die Gleise, rechts über die Katzenbachbrücke und rechts in die Oberdorfstraße. Beim Gasthof Engel bleiben wir geradeaus und gehen auf der Unterdorfstraße durch den Ort, vorbei am Firstständerhaus, das im 15. Jahrhundert erbaut wurde und in nächster Zeit restauriert werden soll, und biegen beim Ortsende bei einem Wegekreuz links ab. Ab hier folgen wir ein Weilchen der Markierung roter Balken. 250 Meter weiter geht's halbrechts und gleich wieder rechts ab, immer den Bodenmarkierungen nach wandern wir durch Weinberge zum Waldrand. Kurz nach dem Waldspielplatz biegen wir nach rechts ab und laufen, nun dem gelben Balken folgend, hinab nach Stettfeld und durch den Ort bis nach dem Bahnübergang. Wir wenden uns nach links und gelangen über die Bergstraße zum S- Bahnhof. Immer 14 Minuten nach jeder vollen Stunde (Stand 2017) fährt die S- Bahn nach Karlsruhe.

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