Michael Erle
02.04.1998

Michaelskapelle und Ungeheuerklamm

Kraichgauwanderung von Bruchsal nach Weingarten

In den BNN erschienen am: 02.04.1998

Unsere heutige Wanderung ist überraschend vielseitig und vermeidet weitgehend die im Kraichgau sonst üblichen Teerwege. Dafür muss man bei nassem Wetter mit kleineren moorastigen Abschnitten rechnen. Die berühmte Michaelskapelle steht auf dem aussichtsreichen Michaelsberg. Auf ihm fand man Siedlungsspuren der Jungsteinzeit, eine Schautafel und ein rekonstruierter Kuppelbackofen legen davon Zeugnis ab. Im Mittelalter rankten sich um den Berg unheimliche Sagen: Grausame Drachen sollen auf ihm gehaust haben, denen erst dann das Handwerk gelegt worden sei, nachdem auf dem Berg eine Kapelle zu Ehren des Erzengels Michael, dem Kämpfer gegen böse Geister, errichtet worden war. Die heutige barocke Kirche wurde 1743 erbaut. Und nun zur "Ungeheuerklamm". Der Name klingt zwar gruselig, aber mit "Ungeheuer" ist kein Monster gemeint, das Wort ist von "groß" bzw. "tief" abgeleitet: Die wilde und dunkle Klamm ist eine und bis zu 100m tiefe Schlucht, die vom Kraichgau in den Rhein herabströmende Flüsse gegraben haben.

 

 

Von der Haltestelle Bruchsal Bildungszentrum laufen wir, gleich unsere erste Markierung, den blauen Punkt, aufnehmend, über den Parkplatz und die Bundesstraße. Auf schönem Fußweg wandern wir durch eine urige Schlucht bergan, orientieren uns, wenn einmal das Zeichen fehlt, nach der weißen „3“, und laufen schließlich parallel zu einem alten Hohlweg, jetzt mit dem blauen "W" vereint. Nach einem Stück ebenem Schotterweg biegen wir, nun uns dem blauen "W" anvertrauend, rechts ab. Ein paar Meter geht's steil bergab, nach einer Hangquerung kreuzen wir eine Straße und wandern auf schönen Wegen durch Buchen- und Fichtenwald, immer auf das blaue "W" achtend, zum Waldrand und über eine Streuobstwiese zum Bergrücken des Michaelsberges. Wir biegen in das Teersträßchen nach rechts ab und gelangen nach einigen Minuten zum 259m hohen Berggipfel mit der sehenswerten Michaelskapelle (Einkehrmöglichkeit in der benachbarten und seit kurzem wieder geöffneten Gaststätte Michaelsberg, in deren Foyer einige rekonstruierte Gefäße aus der Jungsteinzeit ausgestellt sind).

 

Nachdem wir die herrliche Aussicht auf die Rheinebene genossen haben, machen wir uns an den Abstieg. Wir folgen noch dem blauen "W" und gelangen an einer Schautafel über den Steinriegel vorbei. 80m weiter verlassen wir die links abzweigende Markierung, bleiben geradeaus, laufen auf dem Schotterweg im Zickzack bergab, biegen bei der Kreuzwegstation mit einer Marienstatue links ab und gelangen über einen Treppenabgang nach Untergrombach. Im Ort gehen wir nach links weiter und vertrauen uns für eine Weile dem roten Balken, der Markierung des Weitwanderweges Odenwald- Vogesen, an. Bei der katholischen Kirche St. Kosmas und Damian bleiben wir geradeaus, steigen bald einige Treppen hinauf, laufen durch den Ort und nach dessen Ende und einigen weiteren Treppen auf schönem aussichtsreichem Feldweg durch Streuobstwiesen, bis wir auf einen Querweg treffen. Hier beginnt das Naturschutzgebiet der Ungeheuerklamm.

 

Wir folgen unserer Markierung nach links, bleiben aber nach 100 Metern geradeaus und folgen nun den Schildern "Öko- Regio- Tour" talaufwärts (wenn man abkürzen will, kann man die Ungeheuerklamm auslassen und nach rechts dem roten Strich direkt nach Weingarten folgen). Vom immer schmaler werdenden Weg aus haben wir ständigen Blick auf die imposante und urtümliche Schlucht. Viele umgestürzte Bäume legen von den hier zeitweise herrschenden Naturgewalten Zeugnis ab. Bei einer schmalen Holzbrücke treffen wir wieder auf die Markierung blaues "W", sie wird uns bis Weingarten Wegweiser sein. Wir biegen rechts ab, steigen ein kleines Stück steil bergan und wandern noch ein Stück durch den Wald und schließlich auf breiterem Weg zwischen Feld und Wald zu einer Kreuzung. Hier zweigt unsere Markierung nach rechts auf einen Teerweg ab. Bald öffnet sich ein schöner Blick auf Weingarten, wir laufen zwischen Wald und Weinbergen hinab, am Friedhof und einer Gedenkstätte vorbei und über einige Treppen hinab nach Weingarten. Im Zentrum beim berühmten Walkschen Haus biegen wir rechts ab und folgen den Schildern "S- Bahn" auf der Bahnhofstraße zum S- Bahn- Haltepunkt. Die S3/S31 bringt uns nach Karlsruhe zurück.

 

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