Michael Erle
29.03.2007

Über die Heidenlöcher zum Eckkopf

Von Deidesheim an der Weinstraße nach Lambrecht

In den BNN erschienen am: 29.03.2007

Unsere heutige abwechslungsreiche Wanderung bietet alles, was man von einer Wanderung durch den Pfälzerwald erwarten darf: Schöne Fußwege durch Weinberge und Kiefernwälder, markante Aussichtspunkte und mehrere Einkehrmöglichkeiten, um Pfälzer Hausmannskost und Wein zu genießen. Ist man zur Heidelbeer- bzw. Kastanienzeit unterwegs, sollte man genügend Zeit einplanen! Unseren Ausgangspunkt erreichen wir am besten mit der Bahn (besonders günstig mit dem Rheinlandpfalz- Ticket, es gilt ab Karlsruhe Hbf. und ist auch dort erhältlich): Ab Karlsruhe Hbf. immer 6 Minuten nach jeder vollen Stunde nach Neustadt, wo wir in Richtung Grünstadt umsteigen und bis Deidesheim, einem bekannten Weinort mit schönen Fachwerkhäusern, fahren.

 

Vom Bahnhof aus laufen wir nach rechts über den Bahnübergang in den Ort hinein, bleiben geradeaus bis zur Raiffeisenbank, gehen links über den historischen Marktplatz zur Kirche, scharf rechts bis zum Weingut Deinhard und links in den Kaisergarten zum Ortsausgang. Hier, bei dem historischen Bildstock am Grain, treffen wir auf die Markierung roter Punkt, die uns die nächste Zeit begleiten wird. Wir biegen halblinks (nicht scharf links!) ab („Eckkopf“) und wandern auf Teerwegen aussichtsreich durch Weinberge (gleichzeitig Pflanzenlehrpfad) zum Waldparkplatz. Nun geht’s , immer dem roten Punkt nach, durch schönen Kastanien- und Kiefernwald hinauf zur St. Michaelskapelle, einem schönen Aussichtspunkt, und in einigen Kehren hinauf zu den Heidenlöchern. Die große ringförmige Anlage war ursprünglich eine Kultstätte der Kelten und wurde später im Mittelalter als Fliehburg genutzt. Vielleicht spüren Sie die besondere Energie, die dieser Ort ausstrahlt.

 

Der Weg wird nun bequemer, wir wandern bis zur nächsten markierten Verzweigung, biegen links ab und folgen jetzt dem weißen Punkt („Eckkopf“). Wenn sich die Markierung verzweigt, bleiben wir geradeaus auf dem ebenen Weg. 500 Meter weiter geht es scharf rechts ab und wir steigen, nun mit der Markierung weiß/blaues Rechteck vereint, auf teilweise felsigem Weg hinauf zum 516 Meter hohen Eckkopf. Von der Plattform des luftigen Aussichtsturmes genießt man eine prächtige Rundumsicht, und in der Hütte kann man sich an Wochenenden und Feiertagen mit deftiger Kost und gutem Wein zu moderaten Preisen verwöhnen lassen.

 

Wir folgen noch ein Stück dem weißen Punkt („Weißerstich“) auf bequemem Weg bis zur Wegspinne Weißerstich (mit Schutzhütte) und lassen uns nun vom blau/gelben Rechteck leiten („FH Silbertal“): Nach einem kurzen Stück auf breitem Weg steigen wir ziemlich steil hinab ins Tal zur Straße und marschieren parallel zu ihr zum Forsthaus Silbertal. Nun gibt’s zwei Möglichkeiten: Bei der etwas kürzeren und bequemeren, allerdings etwas eintönigen Variante bleiben wir dem blau/gelben Rechteck treu und wandern über einen Sattel hinab an der Joppenholzquelle vorbei (Achtung: neue Wegführung!) zum Bahnhof Lambrecht.

 

Etwas anstrengender, aber viel schöner ist die zweite Variante: Vom Forsthaus aus gehen wir, nun der Markierung weißer Punkt nach (Achtung: schlecht zu erkennen!), halbrechts auf schmalem Weg steil bergan in den Wald. Beim zweiten Querweg endet der Fußweg, wir biegen rechts ab und folgen dem blau/weißen Rechteck (Markierung fehlt zunächst!) nach rechts auf schönem Höhenweg über den Bergrücken des Stoppelkopfes zu einem Sattel mit Wegspinne. Hier treffen wir auf das grün/weiße Rechteck, unser Wegweiser bis zum Ziel. Wir biegen links ab und laufen auf meist breitem Weg stetig bergab zur aussichtsreich gelegenen Ruine Neidenfels. Sie wurde im 14. Jahrhundert erbaut und 1689 von den Franzosen gesprengt. Weiter geht’s der Markierung nach, bis nach ca. 300 Metern rechts ein unmarkierter Fußweg abzweigt. Auf ihm laufen wir hinab zum Waldrand und nach rechts zwischen Wald und Häusern, dann durch Neidenfels ein paar Meter dem roten Balken und schließlich wieder dem grün/weißen Rechteck nach hinunter zur Hauptstraße. Wenn die Markierung nach rechts abzweigt, bleiben wir auf der Straße geradeaus und gelangen nach wenigen Metern zum Bahnhaltepunkt Neidenfels. Ab hier hat man bis 20.45 Uhr etwa stündliche Verbindung nach Neustadt, wo man in den Regionalexpress nach Karlsruhe umsteigt.

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