Michael Erle
18.09.2003

"Schau dich nicht um!"

Von Neidenfels über Kloster Limurg zum Dürkheimer Wustmarkt

In den BNN erschienen am: 18.09.2003

Keine Sorge: Die furchteinflößenden Bezeichnungen "Kehrdichannichts", "Schaudichnichtum" und "Murrmirnichtviel" für (ehemalige) Forsthäuser stammen aus dem 18. Jahrhundert und entstanden aus Streitigkeiten und Eifersüchteleien zwischen Leiniger und Neidenfelser Jägern. Im übrigen bietet der Weg so viele landschaftliche Reize, dass es hoffentlich wenig Grund zum Murren gibt und es schade wäre, sich nicht ab und zu umzuschauen! Kurz vor dem Ziel führt unser Weg zur sehenswerten Klosterruine Limburg, und wer am zweiten oder dritten Septemberwochenende unterwegs ist, kann die wenig anstrengende Wanderung zünftig mit einem Besuch der Bad Dürkheimer Wustmarktes, dem größten Weinfest der Welt, krönen. Und wenn man wie empfohlen sich für die Anreise der Bahn anvertraut, kann man sich guten Gewissens auch ein Viertele extra gönnen. Als Fahrkarte empfiehlt sich das Wochenendticket bzw. an Werktagen das Rheinlandpfalz- Ticket (an den Schaltern im Hbf. Karlsruhe erhältlich).

 

 

Wir fahren mit dem Zug (ab Karlsruhe Hbf. immer 6 Minuten nach jeder vollen Stunde, Stand 2017) nach Neustadt und weiter mit dem Regionalexpress Richtung Kaiserslauten bis zur zweiten Haltestelle Neidenfels. Wir laufen vom Haltepunkt zur Straße hinunter, auf ihr nach links, rechts in die Zwerlenbachstraße und gleich wieder links, nun dem roten Strich nach. Kurz hinter der Kirche bleiben wir geradeaus in der Vordertalstraße und folgen nun für die nächste Stunde der Markierung grün/weißes Rechteck. Gleich nach den letzten Häusern geht's scharf links auf einem Fußweg hinauf zur Ruine Neidenfels. Die Burg wurde im 14. Jahrhundert erbaut und 1689 von den Franzosen zerstört. Ein schöner Blick auf das Hochspeyertal lohnt die kleine Anstiegsmühe.

 

Scharf rechts geht unser schmaler, dann breiterer Weg weiter: Durch schönen Kiefernwald wandern wir stetig bergan, genießen die Aussicht auf die südlichen Pfälzer Berge, und gelangen zu einem Sattel mit einem alten Grenzstein. Wir biegen links ab und folgen unserer Markierung zum Lambertskreuz mit Einkehrmöglichkeit in der vielbesuchten Hütte des Pfälzerwaldvereins (Mo. Ruhetag). Für den nächsten Abschnitt verlassen wir die Markierungen, bleiben geradeaus und wählen den leicht ansteigenden Fußweg. Immer den Schildern "Vorsicht Hochspannungskabel" folgend wandern wir, stets geradeaus bleibend, über einen Höhenrücken, bis wir bei einer Sitzgruppe beim "Kaisergärtchen" wieder auf Markierungen treffen. Für die nächste dreiviertel Stunde ist das gelbe Kreuz unser Wegweiser. Wir laufen 500m geradeaus auf breitem Weg, biegen rechts ab, gelangen nach gut 500m an der Ruine des Hauses "Schaudichnichtum" (etwa 100m rechts vom Weg) vorbei und wandern auf schönem Höhenweg zum Forsthaus "Kehrdichannichts".

 

Wir folgen noch ein Stückchen dem gelben Kreuz: Nach 100m halbrechts und auf einem Fußweg zur nächsten Verzweigung, wo wir das gelbe Kreuz verlassen und für die nächste Zeit der Markierung "2" nach rechts folgen. Bei einem Grenzstein queren wir einen Waldweg (rechterhand die Ruine "Murrmirnichtviel") und laufen, bald auch mit der Markierung gelb/rotes Rechteck, zur Wegspinne bei der "Dicken Eiche". Wir bleiben geradeaus, wandern, weiterhin der "2" nach, auf schönem Fußweg am Hang des Bretterkopfes entlang mit Blick auf den Peterskopf, folgen nach ca. 15 Minuten einem Rechtsknick, queren gleich darauf einen Waldweg und gehen auf schmaem Weg hinab zur Wegspinne "An den drei Eichen". Nun ist der weiße Balken mit schwarzem Punkt unser Wegweiser, wir folgen ihm geradeaus ein Stück auf der Hammelstatstraße, dann parallel zur Straße zu einer Wochenendhausssiedlung (Einkehrmöglichkeit in der Waldschänke) und durch den Wald hinab zur Straße. Hier treffen wir auf die Markierung blauer Strich, sie wird uns bis zum Ziel begleiten. Wir wandern geradeaus auf der Straße, biegen bald rechts ab und gelangen auf breitem Fußweg zur Klosterruine Limburg, wo sich ein herrlicher Blick auf die Rheinebene öffnet. Die ehemalige, im 11. Jahrhundert gegründete Benediktinerabtei lohnt erst einmal eine ausgiebige Besichtigung (Einkehrmöglichkeit), bevor wir uns auf den Weiterweg machen.

 

Immer dem blauen Strich nach laufen wir an einem modernen Skulpturenpark vorbei, steigen einen Treppenabgang hinab zum Ortsteil Grethen, gehen am Waldrand und am Friedhof entlang und die Friedhofstraße hinab bis zum Hotel Pfälzer Hof. Nun bleiben wir immer geradeaus, laufen durch die Altstadt und die Fußgängerzone von Bad Dürkheim zum Bahnhofsvorplatz und erreichen rechts nach wenigen Schritten den Bahnhof. Immer 35 Minuten nach jeder vollen Stunde fahren die Züge nach Neustadt, wo wir Anschluss an den Regionalexpress nach Karlsruhe haben.

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