Michael Erle
18.03.1999

Auf die Scherhol und den Eselsberg

Rundwanderung durch den Elsässischen Mundatwald

In den BNN erschienen am: 18.03.1999

Heute lernen wir das kleine, aber landschaftlich sehr schöne Wandergebiet des Mundatwaldes um den Col du Pigeonnier kennen. Ausgangs- und Zielpunkt ist das elsässische Städtchen Wissembourg (Weißenburg). Die im 7. Jahrhundert gegründete Stadt mit ihren malerisch am Lauterufer gelegenen Patrizierhäusern und imposanten Befestigungsmauern besitzt viele sehenswerte Gebäude, so das alte Salzhaus oder die gotische Kirche Peter und Paul mit ihrem Kreuzgang. Auf dem Weg zur Scherhol lernen wir auch einen Teil der Lauterlinie mit einer gut erhaltenen Redoute kennen. Dieses Befestigungssystem zwischen Vogesen und Rhein mit Erdwällen und Schanzen entstand Anfang des 18. Jahrhunderts während des spanischen Erbfolgekrieges, um die Nordgrenze des Elsass vor deutschen Übergriffen zu schützen.

 

 

Da Wissembourg zum KVV- Netz gehört, bietet sich für die An- und Rückfahrt die bequeme und mit der KVV- Regiokarte auch preiswerte Anreise mit der Bahn an: Wir fahren mit der Regionalbahn ab Karlsruhe Hbf. immer 34 Minuten nach jeder vollen Stunde (Stand 2017) Richtung Neustadt bis Winden, steigen um in die Bahn Richtung Wissembourg und fahren bis zur Endstation. Vor dem Bahnhofsgebäude wenden wir uns nach links und sehen schon die Markierung rotes Rechteck, die uns für die nächsten 1 ¾ Stunden Wegweiser sein wird („Col des Pigeonnier“). Der Weg ist ein Teilstück des auch durch Karlsruhe führenden Europäischen Fernwanderweges Odenwald- Elsass. Immer dem roten Balken und den Schildern „Col de Pigeonnier“ folgend, gehen wir nach dem Kreisel ein Stück an der alten Stadtmauer entlang, biegen zweimal links ab, laufen durch ein Wohngebiet, wenden uns bei den letzten Häusern nach rechts und wandern auf Feldwegen durch Streuobstwiesen und Felder und schließlich auf einem Pfad parallel zur Straße bis zum Waldrand. Die nächste halbe Stunde geht’s auf schönem Fußweg nun etwas steiler bergan, immer dem roten Rechteck nach wandern wir auf dem „Sentier Edouard Dietenbeck“ durch die gut erhaltene Redoute der Lauterlinie, halten uns bei einem Waldparkplatz links und gleich wieder rechts und gelangen in einigen Serpentinen hinauf zur 506 Meter hohen Scherhol mit einer steinernen Unterstandshütte. Vom Aussichtsturm, der auf einigen Karten noch vermerkt ist, existieren nur noch Trümmerreste: er wurde bereits 1940 in die Luft gesprengt.

 

Wir biegen links ab und folgen nun dem grünen Dreieck steil hinab zum Col du Pigeonnier. An Sonn- und Feiertagen ist das Haus des Vogesenclubs einfach bewirtschaftet und bietet eine zünftige Einkehrmöglichkeit. Wenn man den Weg abkürzen möchte, biegt man beim Col scharf rechts ab und folgt der Markierung roter Kreis (siehe nächster Abschnitt). Mit 20 Minuten Mehraufwand kann man auf reizvollem Weg noch den Eselsberg umrunden: Für diesen Fall überquert man die Straße und folgt weiterhin dem grünen Dreieck über den Bergrücken des Eselsberges knapp unterhalb des Gipfels mit seinem großen Sendeturm, genießt die herrliche Aussicht auf die Rheinebene, biegt, wenn man auf die Markierung gelbes Rechteck trifft, scharf rechts ab, wandert dem gelben Balken nach auf breitem Weg zurück zum Col du Pigeonnier und überquert die Straße und bleibt geradeaus.

 

Weiter geht’s, nun der Markierung rotem Kreis folgend, links am Haus des Vogesenclubs vorbei durch schönen Kiefernwald hinab zum Col du Birkenthal und noch 50 Meter weiter bis zur nächsten Verzweigung. Hier treffen wir wieder auf die Markierung gelbes Rechteck, sie ist für die nächste halbe Stunde unser Wegweiser. Wir biegen links ab („Weiler 35 Min“) und wandern auf schönem Fußweg bergab. Nach einem kurzen Stück ausgefahrenem Forstweg biegt unsere Markierung rechts ab (Achtung: leicht zu übersehen!). Bald gelangen wir hinab ins liebliche Schliefenthal und weiter zur kleinen Siedlung Weiler (Einkehrmöglichkeit). Wenn man 10 Minuten einsparen will, biegt man rechts ab und folgt dem Zeichen grünes Kreuz („Wissembourg 35 Min“) direkt zum Ausgangspunkt zurück. Schöner ist folgende Variante: Man läuft geradeaus weiter hinab zur Hauptstraße, nimmt die Markierung gelber Kringel auf („Wissembourg par Barthelsberg“) und biegt links und gleich wieder rechts ab. Nun geht’s noch ein kleines Stück bergan in den Wald an den Resten des ehemaligen Grenzzauns vorbei, einen Hohlweg hinauf und, immer dem gelben Kreis nach, auf aussichtsreichem Feldweg hinab zur Straße, etwa 5 Minuten an der Straße entlang, dann rechts und gleich wieder links ab und auf schönem Weg an der Lauter entlang und an der Walckmühle vorbei zur Straße. Wir laufen geradeaus weiter durch die Altstadt von Wissembourg, immer der Lauter entlang und folgen erst dem roten Kreis, dann dem gelben Balken zum Rathaus, rechts ab bis zum großen Kreisel und nach links zum Bahnhof. Hier haben wir bis ca. 20.30 Uhr stündliche Verbindung über Winden nach Karlsruhe.

GPX-Datei    Overlay
Impressum | Datenschutz