Michael Erle
20.06.2014

Auf dem Kaiserweg vom Teufelsschornstein zum Herrgottstein

Streckenwanderung von Taben-Rodt nach Mettlach

Der heutige Wandertipp führt uns hoch über das Saartal mit zwei schönen Aussichtspunkten bei der Kapelle St. Michael und dem Teufelsschornstein. Ziel ist die Villeroy und Boch- Stadt Mettlach mit dem sehenswerten Keramikmuseum, dem „Alte Turm“ - dem ältesten Sakralbau des Saarlandes- und dem Schloss Ziegelberg, das heute ein Restaurant beherbergt. Die Tour lässt sich zusammen mit der Wanderung "Auf der Römerstraße zur Traumschleife „Kasteler Felsenweg“" zu einer schönen Zweitageswanderung verbinden, wenn man in Taben- Rodt eine Zwischenübernachtung einplant. Informationen über Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen erhält man im Internet oder telefonisch (06582-7600).

 

 

Vom Haltepunkt Taben aus laufen wir über die Saarbrücke und auf der Straße hinauf nach Taben- Rodt. Bevor wir bei der Bushaltestelle links Richtung „St.- Michael- Kapelle“ abbiegen, werfen wir noch einen Blick nach rechts auf den schönen Gebäudekomplex der Propstei St. Josef. Nun marschieren wir, die Markierung blaues Andreaskreuz des Europäischen Fernwanderweges Atlantik- Böhmerwald aufnehmend, zum Waldrand und über Treppen hinauf zur St.- Michael- Kapelle. Sie steht auf einem hohen aussichtsreichen Felsen und wurde im 15. Jahrhundert als Friedhofskapelle gebaut.

 

Hier beginnt nun der bekannte Kaiserweg. Auch wenn der majestätische Namen täuschen mag – der Weg ist nach dem Oberforstrat Otto Kaiser benannt, der den Weg vor rund 100 Jahren in Handarbeit anlegen ließ - , der schöne Weg könnte auch einem wirklichen Kaiser alle Ehre machen. Fast ohne Höhenunterschiede schlängelt er sich an den Steilhängen der Saar entlang, bietet immer wieder Tiefblicke ins Saartal und durchquert dabei den Tabener Urwald: das Naturschutzgebiet mit Schlucht- und Hangwäldern, Blockschutthalden und seltenen Flechten und Moosgesellschaften wird seit langem nicht mehr gezielt bewirtschaftet, so konnte sich allmählich ein naturnaher Wald mit einem hohen Anteil an Altholz und Totholz entwickeln. Folgen wir also den Spuren von Otto Kaiser, weiterhin mit dem blauen Andreaskreuz markiert, queren eine kleine Schlucht und erreichen etwa eine halbe Stunde später das Naturwaldreservat. Allmählich entfernen wir uns von der Saar, da der Weg einem Seitental ausweicht. Bald überqueren wir einen Bach. Beim nächsten Wegweiser 200m weiter können wir nach links, dann geradeaus einen Abstecher zum Teufelsschornstein machen, einem herrlichen Aussichtspunkt hoch über dem Saartal, etwa 20 Minuten Mehraufwand.

 

Wieder zurück zur Kreuzung, wählen wir den linken, mit roter „11“, später auch wieder mit dem blauen Kreuz markierten Weg, der bald einen schönen Blick auf unser Ziel Mettlach freigibt. Unser Weg wird nun schmaler und führt teilweise steil durch eine Schlucht bergab. Bei einem Wasserbehälter überschreiten wir den Bach und folgen dem unmarkierten Fußweg hinab zu den ersten Häusern von Mettlach, wo wir wieder auf unser vertrautes blaues Kreuz treffen. Nun laufen wir entweder auf der Straße oder parallel dazu durch die Parkanlage am Schloss Saareck vorbei zur Saarbrücke und über auf die andere Uferseite. Wir halten uns links, gehen an einem Pavillon, dem „Alte Turm“ und der Villeroy und Boch- Fabrik vorbei. Wer noch nicht genug hat, kann geradeaus (grüne Markierung Saar- Hunsrück- Steig) am Schloss Ziegelberg vorbei einen Abstecher zum Herrgottstein machen, ansonsten gehen wir auf der Bahnhofstraße zum Bahnhof. Hier haben wir mindestens stündliche Verbindung (immer ...16) zurück nach Trier.

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