Michael Erle
21.07.2014

Der Saar-Hunsrück-Steig Teil 1

In drei Tagen von Sitzerath nach Mettlach an der Saar

Der Saar- Hunsrück- Steig wurde im Jahre 2007 eröffnet, er zählt mit seinem hohen Anteil an Naturpfaden zu den interessantesten und vielseitigsten Fernwanderwegen unserer Heimat und wurde 2009 zu Deutschlands schönstem Wanderweg gewählt. Der gesamte Weg zwischen Idar- Oberstein und Orscholz ist ca. 170km lang, das entspricht etwa 9 Tagesetappen, die Variante nach Trier ca. 120km mit 7 Tagesetappen. Der hier beschriebene Teilabschnitt lässt sich sowohl sowohl als Dreitagestour mit Zwischenübernachtungen als auch in einzelnen Tagestouren mit günstiger Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz unternehmen (vergleiche auch die anderen auf meiner Webseite beschriebenen Teilabschnitte des Saar- Sunsrück- Steiges). Zentrale Informationsstelle ist das Projektbüro Saar- Hunsrücksteig in Losheim (Tel. 06872-9018100, www.saar-hunsrück-steig.de), dort erhalten Sie weitere Auskünfte sowie Kartenmaterial und Führer zum gesamten Fernwanderweg sowie zu den sogenannten Traumschleifen, das sind in den letzten Jahren entstandene Premiumrundwanderwege in der Umgebung des Saar- Hunsrück- Steiges.

 

 

Eine Burg, eine Kapelle und zwei Waldweiher

Erster Tag: Von Sitzerath über Grimburg nach Weiskirchen

 

 

Von der Haltestelle Sitzerath Markt aus laufen wir 50m in Fahrtrichtung, biegen rechts ab („Grimburg 75 Min.) und folgen für die nächste Stunde den Zeichen der bestens ausgeschilderten „Tafeltour“: beim letzten Haus schwach links und abwechselnd auf Pfaden und Teerwegen aussichtsreich, immer leicht bergan über Wiesen und Felder, dann durch den Wald auf abwechslungsreichem Weg hinab ins Wadrilltal. Bald können wir rechterhand den Turm der Grimburg erspähen, ein paar Minuten später überqueren wir mit einem Links- Rechts- Knick die Straße und wandern parallel zum plätschernden Wadrillbach bis zum übernächsten Wegweiser, wo wir auf den Saar- Hunsrück- Steig treffen, seine Zeichen werden uns bis zum Ziel begleiten („Weiskirchen 18,1 km“). Wer genügend Zeit mitbringt, sollte sich zunächst einen lohnenden Abstecher zur Grimburg gönnen. Hierzu laufen wir rechts über den Steg erreichen auf dem Saar- Hunsrück- Steig (auch eine steile Abkürzung möglich) die Ruine Grimburg. Die Burg wurde um 1190 als erzbischöflicher Landessitz erbaut und diente 500 Jahre lang als Verwaltungssitz und Gerichtsstandort; nach 1700 verfiel die Burg, ab 1978 wurde sie restauriert und teilweise wieder aufgebaut.

 

Wir laufen wieder zurück ins Wadrilltal über den Steg und folgen nun immer den Schildern „Weiskirchen“ und den Zeichen des Steiges: auf schönem Talweg vorbei am Gasthaus Grimburger Hof, dann bergan durch ein Seitental mit einem murmelnden Bächlein an einem Brunnen vorbei, ein kleines Stück Forstweg, dann links ab an einem Aussichtspunkt vorbei auf schönem Pfad zur Hochwaldalm (Einkehrmöglichkeit, Haltestelle des Wanderbusses).

 

Wir kreuzen die Straße und wandern, immer der guten Beschilderung des Steiges nach, auf schönem Pfad am Waldrand entlang, biegen beim nächsten Wegweiser links ab und marschieren auf breitem Weg hinab in ein Tal, vorbei an einigen Fischteichen und weiter auf meist gemütlichen Forstwegen bis zur Bergkapelle am Ortsrand von Reidelbach (Abkürzungs- oder Übernachtungsmöglichkeit). Unser Steig biegt hier rechts ab („Steinberg 1,6km“). Beim nächsten Wegweiser ergibt sich eine weitere Abkürzungs- oder Übernachtungsmöglichkeit, wenn man links hinab nach Steinberg läuft. Immer den Zechen des Steigs folgend geht es auf breitem Weg weiter bis zu einem Mammutbaum. Ein paar Meter weiter biegen wir links ab und wandern auf schönem Pfad bergan zu einer Sitzgruppe und hinab ins Wahnbachtal. Auf eindrucksvollem Pfad parallel zum Bach geht es über Stock und Stein durch ein Naturschutzgebiet weiter, dann rechts ab und oberhalb des wilden Behlengrabens steil bergan. Bei den nächsten beiden Wegweisern bleiben wir geradeaus („Weiskirchen“) und gelangen bald darauf steil hinab bis auf die Höhe eines Waldweihers. Unsere Markierung zweigt hier scharf rechts ab. Wer als Ziel Weiskirchen Ort anstrebt (Anschluss an den Linienbus und Übernachtungsmöglichkeit), kann hier abkürzen und geradeaus den Wegweisern in 1/2 Stunde direkt nach Weiskirchen folgen.

 

Wenn wir weiterhin dem Saar- Hunsrück- Steig treu bleiben wollen, müssen wir etwa 1 Stunde mehr rechnen. Der Steig verläuft auf meist schönen Naturpfaden unterhalb eines Jagdhauses vorbei zu einem Waldweiher im Herberloch und weiter auf abschließend breitem Weg zum Freibad- Parkplatz am Ortseingang von Weiskirchen. Von hieraus gelangt man nach rechts neben der Straße in wenigen Minuten zur Haltestelle Hochwaldklinik des Wanderbusses bzw. nach links (orangefarbene Saar- Hunsrück- Steig- Zeichen) am Freibad vorbei und durchs Hölzbachtal nach Weiskirchen und immer geradeaus auf dem Kirchenweg zur Bushaltestelle Weiskirchen Kirche.

 

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Karte

 

 

Zum Teufelsfelsen, Bärenfelsen und Schlangenfelsen

Zweiter Tag: von Weiskirchen nach Scheiden oder Losheim

 

Wer nach der zweiten Etappe eine Zwischenübernachtung plant, sollte als Tagesziel Scheiden wählen und nicht Losheim, damit die dritte Etappe am folgenden Tag nicht zu lang wird. Wegen der begrenzten Unterkunftsmöglichkeiten in Scheiden empfehle ich unbedingt eine rechtzeitige Reservierung (siehe Infokasten). Wer mit dem Wanderbus anreist, fährt bis Haltestelle Hochwaldklinik, folgt der orangefarbenen Markierung des Saar- Hunsrücksteiges auf der Straße hinab bis zum Freibad- Parkplatz, wo man auf die blau/grünen Schilder des Saar- Hunsrück- Steiges trifft, folgt ihnen scharf rechts und überspringt den nächsten Textabschnitt.

 

 

In Weiskirchen starten wir bei der Bushaltestelle Kirche, laufen auf dem Kirchweg zur nächsten Kreuzung bei der Schulbushaltestelle, wo die Markierungen beginnen. Wir folgen zunächst den Zeichen des Zwei- Täler- Weges auf dem Talweg am Sportplatz vorbei, dann auf schönem Waldpfad links vom Bach. Bei einer Kneipp- Anlage gehen wir rechts über das Brückchen zu einem Wegweiser.

 

Nun folgen bis zum Ziel den blau/grünen Zeichen des Saar- Hunsrück- Steiges („Scheiden 12,9 km“) auf romantischen Naturpfaden durchs Hölzbachtal bis zum Naturdenkmal Hoher Felsen, wo unsere Markierung nach links über den Bach abzweigt. Der Weg steigt nun etwas an. Beim nächsten Wegweiser geht es links ab („Scheiden 11 km“), nach einer kleinen Steilstufe wird der schöne Waldpfad allmählich fast eben und kreuzt eine Straße. Wenig später gelangen wir zu den Wildfreigehegen. Unser nun breitere Weg führt durch die Anlage mit ihren großzügigen Gehegen und einer hübschen Holzskulptur zum Saar- Hunsrück- Steig. Mit einigem Glück können wir Hirsche, Wisente, Auerochsen u.a. beobachten, bevor uns die Markierungen den weiteren Weg weisen: abwechselnd auf bequemem Forstweg und steil bergab führendem Pfad gelangen wir an einem weiteren Quarzitfelsen vorbei, dann an einem Bach entlang zu den obersten Häusern von Waldhölzbach. Wer die Wanderung abkürzen möchte, kann geradeaus in wenigen Minuten zur Ortsmitte laufen.

 

Unser Steig knickt hier scharf rechts ab („Scheiden 7,3 km“), führt bald steil hinauf zum Teufelsfelsen und wieder hinab ins Tal. Wir queren einen Bach und wandern durch das romantische Bachtal, vorbei an einem hübschen Rastplatz mit Schutzhütte und Kneippanlage, queren mehrmals den Bach, bis unser Weg scharf links abknickt. Weiter geht’s abwechselnd auf Forstwegen und wurzeligen Pfaden zum höchsten Punkt der Wanderung (585 m), dann entlang der alten Grenze Rheinland- Pfalz- Saarland und ein Tälchen hinab, queren den Bach zum Bärenfelsen. Der steile und steinige Steig zweigt nach links ab und sollte nur von trittsicheren Wanderern bei trockenem Wetter begangen werden, ansonsten bleibt man geradeaus auf dem breiten Weg.

 

Auf urigen Pfaden geht es über Stock und Stein weiter zu einem hübschen Rastplatz mit einer weiteren Kneippanlage bei einem Teich. Wir queren die Straße und wandern weiter den Zeichen nach, bis sie nach links zum Adelsfelsen abzweigen. Auch hier sollte man bei Nässe die Überschreitung des Felsens vermeiden und geradeaus auf dem Weg bleiben. Auf dem Steig gelangt man hinauf zu den Resten einer mittelalterlichen Burgruine sowie Befestigungsanlagen aus der Römerzeit – man vermutet, dass sich hier eine Festung befand, um die unterhalb vorbeiführende Römerstraße zu schützen. Auf versichertem Steig geht es wieder abwärts zum Hauptweg. Wir marschieren weiter auf urigem Holperpfad zum nächsten Wegweiser („Scheiden 0,7 km“), dann auf steinigem Steig über den Schlangenfels aus dem Wald, biegen beim nächsten Wegweiser links ab und erreichen Scheiden, die höchstgelegene Ortschaft des Saarlandes. Beim folgenden Wegweiser müssen wir uns entscheiden: wenn wir die Wanderung beenden wollen, gehen wir nach rechts und nach der Kirche nochmals rechts zur Bushaltestelle. Wenn wir noch weiter bis Losheim wollen, biegen wir links ab („Stausee Losheim 3,3 km“) und folgen der Markierung bis zur Wanderbushaltestelle am Stausee bzw. immer geradeaus weiter auf der Stauseestraße und Messkirchener Straße, links auf der Trierer Straße zum Kreisel und rechts auf der Merziger Straße zum Bahnhof Losheim.

 

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Karte

 

 

Auf dem Steinhauerweg zum Herrgottstein

Dritter Tag: Von Scheiden nach Mettlach

 

Die dritte Tagesetappe beginnt in Scheiden, dem höchstgelegenen Ort des Saarlandes. Dadurch hat man nur wenige Anstiegs- Höhenmeter zu bewältigen, und da der Weg äußerst vielfältig und abwechslungsreich ist, eignet er sich auch gut als Familienwanderung mit konditionsstarken Kindern, zumal es mehrere Möglichkeiten gibt, die Tour zu unterbrechen bzw. abzukürzen

 

 

Wir laufen von der Bushaltestelle ein paar Meter zurück, links an der Kirche vorbei, bleiben beim nächsten Wegweiser geradeaus, biegen 50m weiter beim Aussichtspunkt rechts rückwärts ab und folgen für die nächste Zeit der Tafeltour- Markierung „Kochmütze“ Richtung „Losheim Stausee“. Nach 100m auf einem Trampelpfad biegen wir links ab und wandern auf einem Grasweg bergab. Bei den zwei Bänken geht es links ab auf einen Waldpfad, beim nächsten Wegweiser wieder links. Wir queren die Straße und treffen wenig später beim alten Steinbruch auf die blau/grünen Zeichen des Saar- Hunsrück- Steiges („Mettlach 20,3km“), sie werden uns bis zum Ziel begleiten. Ein paar Meter geht es steil bergab und weiter in stetigem Auf und Ab auf schönen Waldpfaden, nun gleichzeitig auch als „Bergener“ markiert, bis zu einem Teich. Wer in Bergen einkehren, übernachten oder die Wanderung abbrechen will (Haltestelle des Wanderbusses, Mo- Fr des Linienbusses), folgt den orangefarbenen Zeichen nach links in den Ort.

 

Wir folgen weiter unserem Steig („Mettlach 14,2km“) über Wiesen, queren eine Landstraße, laufen ein Stück am Waldrand entlang und wieder über Wiesen mit schöner Aussicht auf die Südausläufer des Hunsrück zum nächsten Wegweiser. Von hier kann man links auf dem Zugangsweg den Ort Britten (Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeit, Wander- und Linienbushaltestelle) erreichen. Der Saar- Hunsrück- Steig verläuft nun auf breiteren Waldwegen sanft bergab in das Naturschutzgebiet Saarhölzbachtal. Auf wunderschönem, teilweise schmalem und steinigem Pfad marschieren wir entlang der ehemaligen Landesgrenze Saarland- Deutschland, auch markiert als Steinhauerweg. Bald erreichen wir eine Wiese, queren eine Straße („Mettlach 6,7km“) und wandern auf Trampelpfaden bergab (genau auf die Zeichen achten!), bis wir beim Pitzwaldhof auf die Straße treffen („Mettlach 4,6km“). Nun können wir weiter unserem Steig treu bleiben und geradeaus über den Hassarenberg, Herrgottstein und Schloss Ziegelberg (Einkehrmöglichkeit) zum Bahnhof Mettlach wandern.

 

Etwa 2km kürzer ist folgende Variante: Wir biegen beim Wegweiser links ab, laufen auf der Straße bergab, biegen nach 200m in den Forstweg rechts ab und laufen immer geradeaus hinab nach Mettlach. Beim „ALDI“ halten wir uns rechts und bei der zweiten Abzweigung nochmals rechts zum Bahnhof. Hier haben wir stündliche Verbindung Richtung Trier bzw. Saarbrücken.

 

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Karte

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