Michael Erle
19.07.2014

Der Saar-Hunsrück-Steig Teil 3 (Zweitagestour von Thalfang nach Morbach)

Mit dem Saar-Hunsrück-Express durch das singende Tal zum höchsten Hunsrückberg

Der Saar-Hunsrück-Steig wurde im Jahre 2007 eröffnet, er zählt mit seinem hohen Anteil an Naturpfaden zu den interessantesten und vielseitigsten Fernwanderwegen unserer Heimat und wurde 2009 zu Deutschlands schönstem Wanderweg gewählt. Der gesamte Weg zwischen Idar- Oberstein und Orscholz ist ca. 170km lang, das entspricht etwa 9 Tagesetappen, die Variante nach Trier ca. 120km mit 7 Tagesetappen (vergleiche auch die anderen auf meiner Webseite beschriebenen Teilabschnitte des Saar- Sunsrück- Steiges). Zentrale Informationsstelle ist das Projektbüro Saar- Hunsrücksteig in Losheim (Tel. 06872-9018100, www.saar-hunsrück-steig.de), dort erhalten Sie weitere Auskünfte sowie Kartenmaterial und Führer zum gesamten Fernwanderweg sowie zu den sogenannten Traumschleifen, das sind in den letzten Jahren entstandene Premiumrundwanderwege in der Umgebung des Saar- Hunsrück- Steiges.

 

Der Erbeskopf, mit 818 m nicht nur die höchste Erhebung des Hunsrücks, sondern von ganz Rheinland- Pfalz, darf natürlich in einem Hunsrückwanderführer nicht fehlen. Leider besitzen die Talorte Thalfang und Deuselbach keine gute, am Wochenende sogar gar keine Busanbindung, deshalb habe ich auch eine Rundwegvariante zurück nach Thalfang vorgesehen, die eine Anfahrt mit dem Auto ermöglicht. Eine besonders reizvolle und interessante An- und Rückfahrmöglichkeit bietet uns die Hunsrückbahn mit ihren berühmten Viadukten, darunter das Hoxeler Viadukt, es ist mit 42 m Höhe das höchste eingleisige Viadukt Deutschlands. Seit den 70er- Jahren fahren zwar keine fahrplanmäßigen Züge der Deutschen Bahn mehr, aber die Gemeinschaft Hochwaldbahn und Hunsrückbahn hat die stillgelegten Strecken in den letzten Jahren reaktiviert, das letzte Teilstück Hermeskeil- Morbach des „Saar- Hunsrück- Express“ soll 2013 oder 2014 in Betrieb gehen, und betreibt vom 1. Mai bis Ende Oktober einen regelmäßigen Ausflugsverkehr mit historischen Triebwagen: immer an Sonn- und Feiertagen, Juli/August auch donnerstags und samstags, so dass man in den Sommermonaten samstags anreisen kann und nach der kompletten Zweitagestour mit Zwischenübernachtung in Deuselbach sonntags in Morbach die Bahn zur Rückreise nutzen kann. Ansonsten besteht in Morbach auch guter Busanschluss. Auch eine Tagestour ist möglich, dann ist Deuselbach das Ziel, wo man wieder Anschluss an die Hunsrückbahn hat. Konditionsstarke Wanderer können bei frühzeitigem Start die ganze Tour (ohne Deuselbach) auch in einem Tag schaffen.

 

 

 

Erster Tag

von Thalfang über Hunnenring, Erbeskopf nach Deuselbach bzw. Thalfang

 

Wir laufen vom Bahnhof Thalfang aus Richtung Shell- Tankstelle, rechts über die erste Brücke und folgen für die nächste Zeit den orangefarbenen Zeichen des Saar- Hunsrück- Zugangsweges: auf der Kreisstraße durch den Ortsteil Bäsch („zum Saar- Hunsrück- Steig 6,3 km“), queren die Hunsrück- Höhenstraße und wandern ein Stückchen Pfad, dann auf breitem Forstweg durch das Biotop „Singendes Tal“ an einem Wasserspeicher vorbei zu einer Kreuzung mit einer Gedenktafel, die an den letzten im Hochwald erschossenen Wolf erinnert. Wer abkürzen will, biegt hier links ab und folgt den Zeichen des Zugangsweges und wählt 300 m weiter den rechten ansteigenden Weg, Fortsetzung siehe nächster Absatz. Viel schöner ist der 1,5 km längere Weg um den Röderberg: Hierzu biegen wir schwach rechts ab (Barfußweg, „Zum Hunnenring“) und marschieren auf schönem Waldweg zur Infotafel „Hunnenring am Röderberg“ (eine ehemalige Fliehburg aus dem 1. Jahrhundert n. Chr.). 80 m weiter biegen wir links ab auf einen schmalen Fußweg, er ist wenig später mit „TT1“ markiert. Ein wunderschöner Naturpfad leitet uns über den Röderberg an einem Hochstand vorbei zu einer Wegspinne mit kleinem Rasplatz. Wir wählen den breiten Weg geradeaus und treffen bei einem Rettungspunkt wieder auf die Zeichen des Zugangsweges, denen wir nach rechts folgen.

 

Auf breitem, etwas langatmigem Weg geht es immer geradeaus zum Wegweiser „Schwarzer Stein“, rechts ab und weiter auf Schotterweg zu einer Kreuzung bei der Tafel „Moore im Hunsrück“. Wer abkürzen und den Erbeskopfgipfel auslassen will, folgt hier den Zugangswegzeichen nach links direkt zum Hunsrückhaus, Fortsetzung nächster Absatz. Sonst bleiben wir geradeaus (Hunsrückhöhenweg, Zeichen weißer Punkt auf grünem Punkt), marschieren stetig bergan und treffen wenig später auf die grünen Zeichen des Saar- Hunsrück- Steiges und folgen ihnen geradeaus bergan zum nächsten Wegweiser auf dem Bergrücken. „Gottlob“ heißt dieser Platz nach dem Stoßseufzer, den früher die schwerbepackten Markthändler auf dem Weg von Thalfang nach Birkenfeld ausstießen, und auch wir können erleichtert tief durchatmen: der Hauptanstieg ist geschafft! Wir biegen links ab („Hunsrückhaus 2,3 km“) und wandern auf urigem Pfad, zum Schluss auf Schotterweg zum Aussichtturm auf dem Gipfel des Erbeskopfes. Bei klarer Sicht können wir fast den gesamten Hunsrück überblicken. Wir halten uns links und folgen den Zeichen des Steiges, vorbei am Windklangkörper, einer Skulptur des Bildhauers c. Mancke, dann am Skihangrand und durch den Wald bergab zur Talstation der Sommerrodelbahn.

 

Weiter den grünen Zeichen des Saar- Hunsrück- Steiges nach („Deuselbach 6,6 km“) marschieren wir auf einer Straße am Hunsrückhaus vorbei (Einkehrmöglichkeit, sehenswerte Dauerausstellung), queren wenig später die Landstraße und gelangen auf grasigem Pfad bergab zum nächsten Wegweiser. Wenn man ohne Zwischenübernachtung bis Morbach weiterlaufen möchte, folgt man den Zeichen des Steiges nach rechts und nach einem Linksbogen durch das obere Simmtal zum nächsten Wegweiser beim Deuselbacher Viadukt, siehe übernächster Absatz.

 

Um nach Thalfang oder Deuselbach zu gelangen, halten wir uns links („Deuselbach 2,5 km“) und folgen den orangefarbenen Zeichen des Zugangsweges zum Forsthaus Deuselbach. Nach rechts gelangen wir in einer Viertelstunde am Bahnhof vorbei in den Ort Deuselbach, geradeaus auf ebenem Waldweg wieder zurück zur Kreuzung mit der Tafel, die an den letzten Wolf erinnert, wo wir rechts abbiegen und auf unserem Anfangsweg zurück nach Thalfang laufen.

 

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Karte

 

 

Zweiter Tag

von Deuselbach über Hoxel und Ortelsbruch nach Morbach

 

In Deuselbach nehmen wir bei der Kreuzung Erbeskopfstraße /Simbachstraße die orangefarbene Markierung des Zugangsweges Richtung „Morbach“ auf, marschieren auf der Simbachstraße aus dem Ort, biegen kurz nach einer Bachquerung rechts ab und laufen unter dem Deuselbach- Viadukt der Hunsrückbahn durch zum nächsten Wegweiser, wo wir auf die grünen Zeichen des Saar- Hunsrück- Steiges treffen.

 

Bis zum Ziel orientieren wir uns nun immer nach den Schildern „Morbach“ sowie den Zeichen des Steiges. Unser Weg verläuft noch ein Stückchen am murmelnden Simmbach entlang, dann abwechselnd durch Wald und über Wiesen mit schönen Ausblicken auf die Hunsrückberge und die Höhensiedlung Morscheid- Riedenburg mit der gotischen St.- Cuno- Kapelle und schließlich hinab zu einem Bauernhof, wo wir einen Bach überqueren („Morbach 8,1 km“) und dann rechts auf einen Waldweg abbiegen. Nach einem kleinen Schlenker in das Naturschutzgebiet Edenbruch fällt wenig später unser Blick auf das berühmte Hoxeler Eisenbahnviadukt. Beim nächsten Wegweiser können wir es, bevor wir Richtung Morbach abzweigen, mit einem kleinen Abstecher aus der Nähe besichtigen. Nach kurzem Anstieg weisen unsere Zeichen nach rechts. Wer der kleinen gotischen St.- Cuno- Kapelle einen Besuch abstatten möchte, erreicht sie mit einem kleinen Abstecher geradeaus. Wieder auf unserem Steig, geht es noch ein wenig bergan, dann parallel zum Gleis der Hunsrückbahn erst linksseitig, nach der Unterführung rechtsseitig auf die Höhensiedlung Hoxel zu. Wir streifen kurz den Ort, laufen zum Waldrand und nach links weiter zum nächsten Wegweiser. Wer in Hoxel einkehren oder übernachten möchte, erreicht von hieraus den Ort nach wenigen Schritten.

 

Weiter den Zeichen unseres Steiges nach marschieren wir parallel zum Gleis, passieren nach kurzem Anstieg einen Wasserspeicher, queren eine Straße, biegen beim nächsten Wegweiser rechts ab und laufen, nun ein Stückchen parallel zur Traumschleife Morbacher Mühlenweg, bis zu einer Sitzgruppe, wo sich die Markierung wieder teilt. Bis zum folgenden Wegweiser bleiben wir noch den grünen Zeichen treu. Bevor man nun links auf den Zugangsweg nach Morbach (orangefarbene Zeichen) abbiegt, sollte man sich nach Möglichkeit noch ein wenig Zeit für einen Abstecher zum Naherholungsgebiet Ortelsbruch nehmen, man erreicht es auf dem Saar- Hunsrück- Steig nach wenigen Minuten. Die einmalige Naturlandschaft ist durch schöne Wege erschlossen, z.B. durch den über Holzstege verlaufenden „Weg durchs Moor“, dem einzigen Moorlehrpfad der Region.

 

Wieder zurück zum Wegweiser, laufen wir auf dem Zugangsweg Richtung Morbach. Bei einer Fabrikhalle verzweigt sich der Weg. Wenn wir zum Bahnhof wollen, halten wir uns rechts und laufen auf dem Mühlenweg parallel zum Gleis zum Bahnhof Morbach. Um in den Ort zum Busbahnhof zu gelangen, folgen wir den Zeichen des Zugangsweges nach links, vorbei an der historischen Öhlmühle, dann links über die Bachbrücke, auf der Kapellenstraße und Birkenfelder Straße zur Kirche, biegen rechts und gleich wieder links ab und laufen am Hotel Hochwald vorbei zum Busbahnhof.

 

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Karte

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