Michael Erle
20.07.2014

Der Saar-Hunsrück-Steig Teil 2

In drei Tagen von Hermeskeil nach Trier

Der Saar-Hunsrück-Steig wurde im Jahre 2007 eröffnet, er zählt mit seinem hohen Anteil an Naturpfaden zu den interessantesten und vielseitigsten Fernwanderwegen unserer Heimat und wurde 2009 zu Deutschlands schönstem Wanderweg gewählt. Der gesamte Weg zwischen Idar- Oberstein und Orscholz ist ca. 170km lang, das entspricht etwa 9 Tagesetappen, die Variante nach Trier ca. 120km mit 7 Tagesetappen. Der hier bechriebene Teiabschnitt lässt sich sowohl sowohl als Dreitagestour mit Zwischenübernachtungen als auch in einzelnen Tagestouren mit günstiger Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz unternehmen (vergleiche auch die anderen auf meiner Webseite beschriebenen Teilabschnitte des Saar- Sunsrück- Steiges). Zentrale Informationsstelle ist das Projektbüro Saar- Hunsrücksteig in Losheim (Tel. 06872-9018100, www.saar-hunsrück-steig.de), dort erhalten Sie weitere Auskünfte sowie Kartenmaterial und Führer zum gesamten Fernwanderweg sowie zu den sogenannten Traumschleifen, das sind in den letzten Jahren entstandene Premiumrundwanderwege in der Umgebung des Saar- Hunsrück- Steiges.

 

Wenn man eine Dreitagestour plant, kann man statt Reinsfeld auch Kell am See für die erste Zwischenübernachtung wählen, der Ort ist vom Steig aus auf kurzen Zugangswegen erreichbar, hat allerdings am Wochenende keine Busanbindung, deshalb habe ich die Route so angelegt, dass die erste Etappe in Reinsfeld endet, denn dort hat man mit der Buslinie R200 tägliche Verbindung Richtung Trier bzw. Türkismühle. Auf diese Art lassen sich alle Etappen auch als separate Tagestouren erwandern.

 

 

 

Start mit dem historischen Schienenbus

Erster Tag: von Hermeskeil nach Reinsfeld

 

Von Anfang Mai bis Ende Oktober fahren sonntags auf der Strecke der ehemaligen Hochwaldbahn zwischen Türkismühle und Hermeskeil historische Schienenbusse, sie ermöglichen uns eine originelle Anfahrt zum Startpunkt der ersten Etappe. Den genauen Fahrplan können Sie im Internet unter www.hochwaldbahn.de oder telefonisch (06503-921490) erfahren. An den Betriebstagen ist auch das sehenswerte Dampflockmuseum beim ehemaligen Bahnhof in Hermeskeil geöffnet und einen Besuch wert. Die Wanderung ist nicht besonders anstrengend und bis auf den etwas langatmigen Schlussabschnitt sehr abwechslungs- und aussichtsreich.

 

 

Wenn wir mit dem Bus ankommen, laufen wir vom Donatusplatz aus an der Donatus- Apotheke vorbei links in die Trierer Straße, biegen in die übernächste Straße rechts ab und laufen, nun immer den orangefarbenen Zeichen des Saar- Hunsrück- Zugangsweges nach, auf der Schulstraße aus dem Ort und auf einem Sträßchen zur Bahnbrücke, Fortsetzung siehe nächster Absatz. Wenn wir mit dem Schienenbus anreisen, orientieren wir uns zunächst nach den Radwegschildern Richtung Nonnweiler, bleiben dann immer auf dem Mühlenweg parallel zu den Gleisen, bleiben auch dann geradeaus, wenn der Radweg nach rechts durch die Unterführung abzweigt, treffen wenig später auf ein Sträßchen und gehen rechts über die Bahnbrücke.

 

Wir folgen den orangefarbenen Zeichen des Zugangsweges an der Mühlenkapelle vorbei und über zwei Brücken, biegen links ab und treffen nach wenigen Metern auf die grüne Markierung des Saar- Hunsrück Steiges, sie wird uns für die nächsten 1 1/2 Stunden den Weg weisen. Wir halten uns rechts („Kell am See 10,4 km“) und wandern auf schönem Fußpfad zur Autobahnunterführung und nach ihr auf Forst- und Waldwegen talaufwärts an Fischteichen vorbei zu einer Anhöhe. Nun geht’s nach rechts weiter am Waldrand entlang mit schönem Blick auf Gusenburg. Bald queren wir eine Landstraße, marschieren auf Feld- und Fußwegen hinab ins Lauschbachtal und nun immer am rauschenden Bach entlang talabwärts zum Wegweiser Kellersteg, wo sich der Saar- Hunsrück- Steig verzweigt. Der linke „Ast“ führt nach Orscholz an der Saar, wir biegen rechts ab auf den Kellersteg („Kell am See 4,2 km, Reinsfeld 5 km“). Nach 200 m verzweigen sich die Zeichen. Wer abkürzen will, folgt nach rechts den orangefarbenen Zeichen des Zugangsweges und gelangt auf direktem Weg durch das Wadrilltal nach Reinsfeld.

 

Die Zeichen des Saar- Hunsrück- Steiges weisen nach links, gut 1 km wandern wir talaufwärts, biegen dann links ab und steigen hinauf zum Waldrand. Bei einem Hochstand knickt der Weg nach rechts ab, wir laufen über Wiesen zur Hunsrückhöhenstraße, überqueren sie und gelangen auf aussichtsreichen Wegen bei einem kleinen Rastplatz auf einen Teerweg. Hier zweigt nach links der erste Zugangsweg nach Kell am See ab. Auch nach Reinsfeld ergibt sich nochmals eine Kürzungsmöglichkeit: wenn man rechts abbiegt, gelangt man auf dem Teerweg direkt in den Ort. Die Zeichen unseres Steiges weisen geradeaus weiter: auf schönen Wiesenwegen gelangen wir in den Wald, biegen links ab und marschieren auf herrlichem Waldpfad immer geradeaus, kreuzen dabei einige Querwege und kommen zu einem idyllisch an kleinen Waldweiher gelegenen Rastplatz. Unser Weg führt uns ein Stück an der noch jungen Ruwer entlang. Ein paar Meter nach dem Baumstumpf der ehemaligen Ruwerfichte treffen wir auf einen Querweg, wo die Zeichen des Steiges links abzweigen. Wir biegen rechts ab und folgen nun der Markierung „GR“ auf breitem Forstweg, biegen kurz nach einem Wasserpumpwerk links und gleich darauf rechts ab und marschieren zum Waldrand geradeaus weiter auf einem Teerweg und der Straße bergab zum Ortsrand von Reinsfeld und immer geradeaus, nun dem Zeichen „WT“ nach, auf der Heiligkreuz- und Renusstraße zur Bushaltestelle Reinsfeld Ort.

 

GPX-Datei   Overlay

 

Karte

 

 

Auf dem Knüppeldamm durchs Quellmoor

Zweiter Tag: Von Reinsfeld nach Riveris

 

Höhepunkte der zweiten Tagesetappe sind die Ruwerquelle und der Knüppeldamm durch das einzigartige Quellmoorgebiet Weyrichsbruch. Auf wunderschönen Wegen gelangen wir zur Riveris- Talsperre und wenig später in den Ort Riveris, dem Ziel der zweiten Tagesetappe.

 

 

Startpunkt ist die Bushaltestelle Reinsfeld Ort. Wir laufen, dem Zeichen „WT“ folgend, auf der Renus- und Heiligkreuzstraße aus dem Ort auf den Sendemast zu und geradeaus auf breitem Forstweg, nun der Markierung „GR“ folgend, in den Wald. Nach etwa 1,5 km gelangen wir zu einer Kreuzung, einem Rettungspunkt mit Wegweiser und einer Bank. Achtung: 15 m vor diesem Wegweiser biegen wir rechts auf einen unmarkierten holprigen Waldweg ab, nach weiteren 200 m links ab und wandern immer geradeaus auf teilweise lehmigem verwachsenem Weg, bis er nach 1 km in einem Linksbogen einen Bach – die junge Ruwer – überquert. Hier verlassen wir den Waldweg, biegen rechts ab und folgen den Markierungen KL1 und KL6 nach auf schönem Pfad bergan zur Ruwerquelle mit kleinem Rastplatz und Schutzhütte. Wir biegen links ab und folgen der Markierung „RF“ auf gemütlichem breitem Forstweg, passieren eine Hütte, queren bei einem Waldparkplatz eine Straße und treffen wenig später auf die grünen Zeichen des Saar- Hunsrück- Steiges. Sie und die Schilder „Waldrach“ werden uns den Weg bis kurz vor dem Tagesziel weisen.

 

Wir biegen rechts ab und wandern auf dem herrlich angelegten Knüppeldamm durch das einzigartige Quellmoorgebiet Weyrichsbruch. Weiter geht’s auf schönen Wald- und Fußwegen noch ein paar Meter bergan, dann ab der nächsten Kreuzung bergab. Kurz nach einem Hochsitz knickt unser Weg rechts ab. Wir queren die Landstraße und marschieren auf Graswegen am Kulturdenkmal Römerlager vorbei zum nächsten Wegweiser auf einer Anhöhe. Von hier aus ist der Ort Holzerath (Einkehrmöglichkeit) in gut 10 Minuten zu erreichen (orangefarbene Markierung). Weiter geht’s („Bonerath 2,9km“) aussichtsreich durch offenes Gelände über Wiesen und Felder zum Aussichtspunkt Talsperrenblick. Wer schon genug hat, kann von hier aus mit dem Bus (Mo- Sa alle 2 Stunden bis ca. 19 Uhr, So ca. 14 und 19 Uhr – Stand 2012) nach Trier fahren. Links erreicht man in wenigen Minuten den Ort Bonerath (Einkehrmöglichkeit). Der Saar- Hunsrück- Steig verläuft ein paar Meter auf der Straße („Riveris 4,1km“), zweigt dann rechts ab und führt über Feld- und Waldwegen hinab in das Riveristal und weiter auf bequemem Forstweg hoch über der Riveris- Talsperre an der Staumauer vorbei. Wenig später zweigt unser Zeichen links ab („Riveris 1,8km“, nun auch als Morscheider Grenzpfad markiert), auf schönem Fußpfad und Waldweg gelangen wir zum Naturdenkmal Langenstein.

 

Hier weist unser Zeichen nach rechts, wir steigen steil hinab zum nächsten Querweg, folgen ihm 5 Minuten und steigen rechts zum nächsten Wegweiser hinab. Der Saar- Hunsrück- Steig geht hier nach links weiter („Waldrach 4,7km“), wir folgen dem Schild „Riveris 0,4km“ hinab nach Riveris. Um zur Bushaltestelle zu gelangen, läuft man geradeaus hinab zur Talstraße und auf ihr nach links zur Haltestelle Riveris Ort der Buslinie R200. Zum Hotel Langenstein gelangt man, indem man nach den ersten Häusern der Markierung nach links folgt.

 

GPX-Datei   Overlay

 

Karte

 

 

Auf den Spuren der Römer

Dritter Tag: Von Riveris über Waldrach nach Trier

 

Die dritte Etappe bis Trier- Tarforst ist die kürzeste und einfachste, sie lässt sich aber nach Belieben erweitern bis Trier- Olewig, dem offiziellen Ende des Saar- Hunsrück- Steiges, oder weiter auf der Mosel- Erlebnis- Route durch die Altstadt an allen wichtigen Sehenswürdigkeiten vorbei bis zum Hbf Trier.

 

 

Von der Bushaltestelle aus laufen ein Stück auf der Talstraße Richtung Süden weiter, biegen links ab („Auf dem Eschgarten“) und steigen geradeaus bergan. Wenig später treffen wir auf das orangefarbene Zeichen des Saar- Hunsrück- Steiges und folgen ihm geradeaus zum nächsten Wegweiser, wo wir auf den Hauptweg treffen. Wir biegen rechts ab („Waldrach 4,7km“) und folgen bis zum Ziel den grün/blauen Zeichen des Saar- Hunsrück- Steiges, bis Waldrach auch als Morscheider Grenzpfad markiert. Nach gemütlicher Wanderung hoch über dem Riveristal queren wir die Landstraße (wer in Morscheid einkehren möchte, kann von hier aus den Ort in 5 Minuten erreichen), marschieren auf schönem, zunächst ebenem Fußweg („Waldrach 3,9km“), dann steil hinab auf den Talweg und auf ihm an der ehemaligen Schleifmühle vorbei zum Ortsrand von Waldrach. Wir biegen beim Kreisel links ab, laufen auf schönem Pfad unter der Straßenbrücke durch und weiter auf breitem Weg parallel zur Ruwer bis zur Ausgrabungsstätte der Römischen Wasserleitung. Sie diente zur Versorgung der Stadt Trier, begann oberhalb der Schleifmühle und leitete das Wasser der Ruwer durch ein Kanalsystem bis in die Stadt. Wer schon genug hat, kann rechterhand nach wenigen Metern die Bushaltestelle Waldrach Bahnhof erreichen und mit dem Bus (mindestens stündliche Verbindung) zum Hbf. Trier fahren.

 

Wir marschieren geradeaus Richtung Kasel weiter auf schönen Feld- und Fußwegen zum nächsten Wegweiser. Auch hier ergibt sich eine Kürzungsmöglichkeit: rechts ab („Kasel 0,3km“) zur Bushaltestelle Kasel Bahnhof, Verbindung wie in Waldrach. Der Saar- Hunsrück- Steig geht geradeaus weiter („Trier 12,1km“), knickt wenig später nach links ab und führt uns auf Forstwegen, immer leicht bergan, durch das schluchtenartige Benningerbachtal zum Waldrand und auf Schotterweg zu einer Anhöhe. Wir laufen geradeaus weiter („Trier 9,3km“), verlassen nach ein paar Metern den Teerweg nach rechts und wandern auf schönem Waldweg, bis sich ein schöner Ausblick auf Trier und die umliegenden Höhenorte öffnet. Nun zweigt unser Zeichen links ab (Achtung: leicht zu übersehen!), und wir gelangen, immer sorgfältig auf die Markierung achtend, abwechselnd auf steilen Graspfaden und Teerwegen hinab zur Landstraße. Wer die Wanderung hier beenden will, läuft auf der Straße nach rechts zur Bushaltestelle Tarforst Karl- Carstens- Straße. Hier hat man mindestens halbstündliche Busverbindung nach Tier Hbf.

 

Wer noch weiter marschieren möchte, quert die Straße („Trier 7,2km“), folgt der Markierung in mehreren Schleifen um den Ortsteil Trimmelter- Hof herum, biegt bei einem Reiterhof links ab und läuft zur Bushaltestelle Olewig Kleeburger Weg, wo der Saar- Hunsrücksteig endet. Auch hier gesteht eine gute Busverbindung nach Trier Hbf. oder Porta Nigra.

 

Wenn es die Zeit und die Kräfte noch erlauben, kann man die Wanderung auch bis Trier Hbf. fortsetzen: nun den Zeichen der Mosel- Erlebnisroute folgend an der Ruwer entlang, dann rechts und bald wieder links ab und auf schönem Panoramaweg durch Weingärten hinab zum Amphitheater und, nun auch als Trierer Erlebnisroute markiert, durch die Stadt, vorbei an den Kaiserthermen, der Basilika und dem Dom zur Porta Nigra und nach rechts auf der Christophstraße zum Hauptbahnhof.

 

GPX-Datei   Overlay

 

Karte

Michael Erle#images-content/thumbs/p1bh7f0iurjjabkh1g8611l6c5g5.jpg
Michael Erle#images-content/thumbs/p1bh7f0iurpl41ln952phii143h6.jpg
Impressum | Datenschutz