Michael Erle
08.07.2014

Der Soonwaldsteig

Von Argenthal in zwei Tagen über Rheinböllen und Salzkopf nach Trechtlingshausen am Rhein

Der südöstliche Teil des Hunsrücks, ungefähr begrenzt von den Orten Rheinböllen, Bad Kreuznach, Kirn und Kirchberg, wird Soonwald genannt. Der insgesamt 84 km lange vom Naturparkverein Soonwald- Nahe geschaffene und im Mai 2009 eröffnete Wanderweg verläuft von Kirn an der Nahe über das Hahnenbachtal, die Quarzitberge des Soonwaldes und das Rheinische Schiefergebirge nach Bingen. Der gesamte Weg ist nur mit 3 – 4 Zwischenübernachtungen zu bewältigen, da die meisten Orte in seiner Nähe an Wochenenden gar nicht und Mo- Fr nur sporadisch von Linienbussen bedient werden. Wer sich für den gesamten Weg interessiert, findet im Internet (s.u.) genauere Informationen. Für diesen Wanderführer habe ich zwei Etappen ausgewählt, deren Start- und Zielpunkte auch am Wochenende gute Bus- bzw. Bahnverbindungen haben. Am schönsten ist die Verbindung zu einer Zweitagestour mit Übernachtung in Rheinböllen. Durch die hohe Lage des Ausgangspunktes (etwa 460 m ü.NN.) hat man am ersten Tag nur etwa 200 Höhenmeter Anstieg zu bewältigen. Damit die zweite Etappe nicht zu lang wird, habe ich als Endpunkt statt Bingen Trechtlingshausen gewählt. Bitte einplanen, dass es bei der ersten Tagesetappe nach dem Waldsee erst wieder beim Ziel eine Einkehrmöglichkeit gibt. Auf der Internetseite www.soonwaldsteig.de finden Sie aktuelle Informationen, auch über mögliche Sperrungen oder Umleitungen.

 

 

 

Erster Tag

Über Schanzerkopf und Hochsteinchen nach Rheinböllen

 

Wir steigen bei der Haltestelle Rathaus aus (hierher auch vom Bahnhof auf der Bahnhofstraße) und folgen der Thiergartenstraße Richtung Süden und in einem Rechtsbogen um die Kirche herum, biegen bei der Bäckerei und nach 150 m rechts in die Waldseestraße ab und laufen, nun den Zeichen des DVV- Wanderwegs folgend, auf ihr bzw. auf einem parallelen Fußweg zum nächsten Wegweiser beim Waldsee (Einkehrmöglichkeit im Gasthaus linkerhand). Der See diente in den vergangenen Jahrhunderten dem Erzabbau und ist heute als Badesee mit einer Freilichtbühne ein beliebtes Freizeitzentrum. Hier beginnt auch der Geoerlebnispfad, er ist dem auf Stein gemaltem blauen Bergwerkssymbol markiert. Wir folgen seinen Zeichen 300 m geradeaus auf der ehemaligen Römerstraße zu einer Wegspinne (hier auch eine Station des Schinderhannes- Erlebnisweges). Wer es eilig hat, bleibt geradeaus, läuft auf dem Waldweg (bei einer Verzweigung rechts halten) bergan zur nächsten Kreuzung und biegt rechts ab, siehe nächster Textabsatz. Interessanter ist es, weiter dem Erlebnispfad nach links zu folgen. Immer den Zeichen nach biegen wir nach 400 m rechts, dann nochmals rechts ab und wandern zur nächsten Kreuzung bei einem Hochstand. Hier geht es geradeaus weiter, geologisch Interessierte können zunächst einen Abstecher nach links machen (etwa 600 m) und dem Bergwerkzeichen zu einem historischen Quarzit- Steinbruch folgen.

 

Weiter geht’s auf breitem Weg („Stachelheck“) leicht bergan. Bei einer Verzweigung bleiben wir geradeaus („Ginsterkopf“) und wandern bis zum Wegweiser auf einer Anhöhe. Wir gehen noch 20m weiter und folgen nun der Markierung „5“ und den Schildern „Schanzerkopf“ halblinks ein Stück bergab, biegen nach 100 m links ab und marschieren auf breitem Weg geradeaus zu einer Kreuzung, wo wir auf das blaue Andreaskreuz, das Zeichen des Europäischen Fernwanderweges treffen. Wir biegen links ab und folgen dem neuen Zeichen auf gemütlichem Schotterweg zum nächsten Wegweiser, wo sich die Markierung des Soonwaldsteiges zu uns gesellt. Seine Zeichen und die Schilder „Rheinböllerhütte“ werden uns bis zum Ziel geleiten. Wenig später treffen wir auf eine Straße, biegen rechts und sofort wieder links ab und wandern auf teilweise moorigen Wegen, zum Schluss auf Teerweg zu den Sendetürmen auf dem Schanzerkopf mit einem hübsch gelegenen kleinen Rastplatz. Nun geht’s auf urigen Pfaden und Wegen, immer der zuverlässigen Markierung nach, auf dem Bergrücken weiter. Bald queren wir eine Straße, bleiben beim nächsten Wegweiser mit einer kleinen Sitzgruppe geradeaus („Hochsteinchen 2,5 km“) und wandern am Naturreservat Katzenkopf vorbei auf zum Schluss breitem Weg, nun auch wieder auf dem Schinderhannesweg, zum nächsten Wegweiser beim Hochsteinchen, mit 648 m dem höchsten Punkt unserer Tour. Mit einem kleinen Abstecher nach links gelangen wir zum luftigen Aussichtsturm, von dessen Plattform sich ein schöner Blick auf Rheinböllen und die Berge des Bingerwaldes und des Taunus öffnet.

 

Wir folgen weiter den Zeichen des Soonwaldsteiges („Rheinböllenhütte 2,3 km“), vorbei an moosbewachsenen Quarzitfelsen, die dem Berg seinen Namen gaben, dann auf Fußwegen zunächst steil bergab, auf breiterem Weg über ein Sträßchen und auf einem Pfad hinab zur Landstraße. Wir biegen links ab und laufen auf ihr über den Bahnübergang (hier zweigt der Soonwaldsteig nach rechts ab) geradeaus zur Bushaltestelle Rheinböllen Bahnhof. Hier befindet sich auch das Landhaus Rheinböllen mit Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeit, weitere Möglichkeiten bieten sich etwa 1 km weiter im Ort.

 

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Karte

 

 

Zweiter Tag

Über Ohligsberg und Salzkopf nach Trechtlingshausen

 

Wir laufen von Rheinböllen bzw. von der Bushaltestelle Rheinböllen Bahnhof auf der Landstraße Richtung Süden bis zum Bahnübergang, wo wir auf die Markierung des Soonwaldsteiges stoßen, sie wird uns fast durchgehend bis zum Ziel Wegweiser sein („Eselspfad 18,5 km“). Auf grasigem verwachsenem Weg geht es ein Stück parallel zur Autobahn, links durch die Unterführung, gleich wieder rechts („Eselspfad 16,9km“) und auf einem Waldweg bergan zur Emmerichshütte (Einkehrmöglichkeit). Immer den Zeichen nach gelangen wir über den Bergrücken des Kandrich (zur Zeit meiner Begehung war dieses Wegstück gesperrt, bitte den Umleitungsschildern folgen!) zum Aussichtspunkt Ohligsberg, wo ein kleiner Rastplatz zum Verweilen einlädt. Wir biegen rechts ab („Salzkopf 3,2 km“) und marschieren auf bequemem Weg am Forsthaus Lauschhütte vorbei (Einkehrmöglichkeit interessanter Kletterwald- Parcours) zum 628 m hohen Salzkopf- Gipfel mit einem luftigen Aussichtsturm, den wir nach rechts mit einem kleinen Abstecher erreichen. Die Plattform des Turmes beschert uns eine umfassende Rundumsicht auf die Bergwelt des westlichen Hunsrücks und des Taunus.

 

Nach ausgiebiger Rast gehen wir zum Hauptweg zurück und folgen weiter unseren Zeichen („Eselspfad 9,1km“) auf schönem Naturpfad, dann breitem Forstweg zum nächsten Wegweiser. Wir biegen rechts („Eselspfad 7,41m“), etwa 10 Minuten später links ab („Eselspfad 6,4 km“) und wandern auf gemütlichem breitem Waldweg das obere Morgenbachtal hinab. Nach etwa einer halben Stunde zweigt unsere Soonwaldsteig- Markierung links ab, auf schönem Fußweg treffen wir bald auf einen Teerweg. Wir verlassen kurzfristig unser Zeichen und folgen dem Fußweg geradeaus bergan zum Jägerhaus (Einkehrmöglichkeit). Wir wählen den Pfad unmittelbar links neben unserem Aufstiegweg und gelangen steil bergab und über einen Steg zum nächsten Wegweiser. Bevor wir links abbiegen („Eselspfad 3,3 km“), können wir geradeaus einen Abstecher in die wilde Steckeschlääferklamm machen. Nun folgt ein gemütlicher Weg hinab durchs romantische Morgenbachtal.

 

Beim nächsten Wegweiser bei einer Hütte haben wir die Wahl: Wer es eilig hat, bleibt geradeaus und folgt den Zeichen des Rheinburgenwanderweges auf direktem Weg geradeaus nach Trechtlingshausen. Etwa 2 km weiter und anstrengender, aber viel schöner ist folgende Variante: wir biegen bei der Hütte rechts ab („Burg Rheinstein 1,9 km“), wandern ein Stück bergan über einen Sattel und weiter bergab zum Schweizerhaus (herrliche Aussicht auf das Rheintal, Einkehrmöglichkeit), biegen links ab („Rheinstein“) und folgen wieder der Soonwaldsteig- Markierung. Der hier beginnende Eselspfad ist das Sahnehäubchen unserer Wanderung, auf einmalig schönem Naturpfad wandern wir an einem weiteren Aussichtspunkt vorbei zum nächsten Wegweiser. Wer es wünscht und noch genügend Kräfte hat, kann mit einem kurzen Steilabstieg („Parkplatz 0,7 km“) zum Eingang der sehenswerten und sorgfältig restaurierten Burg Rheinstein (Besichtigung gegen Eintritt, Einkehrmöglichkeit) gelangen. Zurück zum Wegweiser, folgen wir wieder unserem Zeichen („Burg Reichenstein 2,6 km“) ein Stück steil bergan, dann auf bequemerem Weg zu einem Aussichtspunkt, wo wir rechts abbiegen und steil bergab ins Morgenbachtal gelangen. Beim Wegweiser geht’s auf einem Teerweg nach rechts weiter („Trechtlingshausen 1,5km“) bis zur Straße, nach links neben der Straße bis zum Restaurant „Rheinterrassen“ und rechts hinab zum Bahnhof Trechtlingshausen.

 

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Karte

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