Michael Erle
17.07.2014

Ein Klettersteig durch Europas steilsten Weinberg

Von Ediger- Eller auf dem Moselsteig über Bremm und Neef nach Bullay

Der im April 2014 eingeweihte Moselsteig folgt über 365 km, aufgeteilt in 24 Etappen mit sehr guten Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten, dem Lauf der Mosel vom Startpunkt Perl an der deutsch-französischen Grenze über Trier, Bernkastel- Kues, Traben- Trarbach und Cochem zum Zielpunkt Deutsches Eck, der Moselmündung in Koblenz. Eine der spektakulärsten Etappen verläuft über den 378 m hohen Calmont, wahlweise auf einem Höhenweg über den Bergrücken oder auf dem Calmont- Klettersteig. Er verläuft gut gesichert über unzählige steile Treppen, Leitern und Felsen durch den steilsten Weinberg Europas und erfordert ein gehöriges Maß an Trittsicherheit. Die sehr lange Tour kann mit der Zwischenstation Neef in zwei kürzere Teiletappen aufgeteilt werden und eignet sich dann auch als Familientour mit größeren trittsicheren und konditionsstarken Kindern.

 

 

Wir laufen vom Bahnsteig aus rechts hinab zur Bahnbrücke, unter der Brücke hindurch und gleich nochmals rechts und, den gelb-weißen Zeichen des Moselsteigs folgend auf einem Pfad steil hinauf zur Galgenlayhütte, wo wir uns entscheiden müssen: die einfachere Variante folgt weiter der Moselsteigmarkierung (auch mit „5“, später mit „1“ markiert) steil hinauf zum Aussichtspunkt „Todesangst“ und weiter über den Höhenrücken des Calmont, vorbei am „Vierseenblick“ (er heißt so, weil man von der Mosel nur 4 separate Abschnitte sieht) und an einem Gallischrömischen Bergheiligtum zum Gipfelkreuz. Die anspruchsvollere Variante folgt der Markierung 8 auf dem Calmont- Klettersteig in stetigem Auf und Ab über steile Treppen, Leitern und versicherte Felsstufen durch die steilen Weinberge, bis sich nach einer guten Stunde die Markierungen verzweigen; hier biegen wir rechts ab („Calmont Gipfelkreuz“) und steigen steil bergan zum Gipfelkreuz. In seiner Weinschänke lädt das Weingut M Franzen Sa/So/Fe zur zünftigen Einkehr ein.

 

Immer den Moselsteigzeichen folgend wandern wir auf Forstwegen über den Schneeberg zu einer kleinen Kapelle, einen Kreuzweg mit 14 Kreuzstationen bergab, wählen direkt vor einer Straßenkurve den Treppenabgang nach links (auch Markierung „5“), marschieren steil hinab zur Straße, die wir etwas rechts versetzt queren, und gelangen auf Wirtschaftswegen durch Weinberge am Ortsrand von Bremm vorbei zur Moselbrücke. Wir überqueren den Fluss und folgen unserer Markierung durch den Weinort Neef zur Bahnbrücke. Wer hier die Wanderung beschließen will, läuft geradeaus weiter zum Bahnhof. Ansonsten geht es über die Brücke, dann durch die Weinberge abwechselnd auf steilen Treppen und Wirtschaftswegen bergan zum Petersberg. Auf ihm befindet sich der einzige auch noch heute genutzte Höhenfriedhof des Moseltals mit der Petersbergkapelle.

 

Unser Zeichen schickt uns nun scharf rechts am Sendemast des Petersbergs vorbei auf wunderschönem Höhenweg oberhalb der Weinberge mit herrlichen Ausblicken ins Moseltal, dann durch ein Wäldchen (wenn bei einer Verzweigung das Zeichen fehlt, den linken Weg wählen) bergan zu einer Anhöhe, dann abwechselnd auf Gras-, Schotter- und Teerwegen hinab ins Neeferbachtal. Wir queren die Talstraße etwas rechtsversetzt, gelangen nach einem weiteren Anstieg an zu einem Wildgehege (schöner Blick auf St. Aldegund auf der anderen Moselseite) und marschieren durch Weinberge und Wald zum ca. 300 Jahre alten Naturdenkmal Blitzeiche auf dem „Neefer Schopp“. Nun geht’s, immer unserem gelb-weißen Zeichen nach, auf bequemeren Forstwegen weiter. Kurz nach einem kleinen Rastplatz mit der Infotafel „Streuobstwiesen“ treffen wir auf eine Kreuzung. Wer in „Onkel Toms Hütte“ einkehren will, biegt hier links ab, folgt den Schildern zum Lokal und weiter den Zeichen „N4“ zum Steinkopftempel. Im anderen Falle biegen wir rechts ab und folgen der Markierung „N4“ auf wunderschönem Naturpfad über einen Bergrücken hinab zum Steinkopftempel, einem kleinen Aussichtspavillon. Wir laufen ein paar Meter hinab zu einem Wirtschaftsweg, auf ihm nach rechts zum nächsten Querweg, auf ihm nach links zu einer Hütte, geradeaus weiter und nun den braun-weißen Zuweg- Zeichen nach hinab nach Bullay zum Bahnhof.

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