Michael Erle
24.06.2005

Auf den Spuren des Limes

Radwanderung von Michelstadt nach Eberbach

In den BNN erschienen am: 24.06.2005

Das Zentrum unserer heutigen Odenwald- Radtour ist der Limes aus der Römerzeit. Er verläuft in diesem Bereich über einen etwa 500m hohen in Nord- Süd- Richtung verlaufenden Bergrücken. Sehenswert ist auch das Odenwaldstädtchen Michelstadt, in dem wir die Radwanderung beginnen. Neben der Einhard- Basilika und dem Schloss Fürstenau ist es vor allem die wunderschöne Altstadt mit dem berühmten Rathaus aus dem Jahre 1484 sowie im benachbarten Erbach das Elfenbeinmuseum, die einen Besuch lohnen. Den ersten anstrengenden Abschnitt mit 300 Höhenmeter teilweise steilem Anstieg zur Eulbacher Höhe kann man sich sparen, wenn man die Mithilfe des "Natourbusses" Linie 2, der von April bis Oktober am Wochenende ab Michelstadt Bhf. 11.47 bzw. 13.47 Uhr startet, in Anspruch nimmt. Der weitere Weg durch meist schattigen Wald ist dann ein reines Vergnügen ohne nennenswerte Steigungen.

 

 

Die Anfahrt überlassen wir am besten der Bahn, in den Zügen gibt es Fahrradabteile, die ohne Preisaufschlag benutzt werden können. Als Fahrkarte empfiehlt sich das für maximal 5 Personen gültige Wochenendticket. Wir fahren ab Karlsruhe Hbf. 8.28 oder 10.28 Uhr mit der S- Bahn nach Heidelberg und weiter mit der S- Bahn durch das schöne Neckartal bis Eberbach, wo wir Anschluss an die Odenwaldbahn Richtung Hanau haben. Sie bringt uns in ca. 1/2 Stunde zum Ausgangspunkt Michelstadt. Vom Bahnhof aus fahren wir ein paar Meter nach rechts zum Bahnübergang. Wer erst die Basilika oder das Schloss besichtigen möchte, biegt hier nach rechts ab. Ansonsten geht's nach links weiter: immer geradeaus über die Ampel in die Altstadt zum Marktplatz mit dem sehenswerten historischen Rathaus. Wir fahren links in die Braunstraße, biegen nach 300m nochmals links ab und folgen für die nächste Zeit der Wanderwegmarkierung gelbes Dreieck. Der Weg ist zwar laut Karte für Radfahrer empfohlen, er ist aber teilweise schmal und unbefestigt, deshalb bitte besondere Rücksicht auf Fußgänger nehmen! Nun geht's teilweise steil bergan, wer nicht zu den hartgesottenen Mountainbikern gehört, wird wohl den Schiebegang einlegen müssen: ein Stück durch Felder, dann auf einem Hohlweg an einigen schönen alten Bäumen vorbei, bis wir, immer dem gelben Dreieck folgend, den Bergrücken und bald darauf bei der Eulbacher Höhe, über die der Limes verläuft, die Bundesstraße 47 erreichen (hierher auch direkt mit dem "Natourbus").

 

Zur Weiterfahrt müssen wir scharf rechts auf die Straße Richtung Würzberg abbiegen. Zuvor sollten wir noch ein paar Meter weiter nach links zum Eulbacher Park fahren und uns ein bisschen Zeit für eine Besichtigung (Eintritt) nehmen. Neben einem Wildgehege findet man in einem englischen Garten Befestigungsanlagen aus der Römerzeit (Kastell, Obelisk, Wachturm, Opferstein u.a.). In der Wildparkschänke können wir einkehren, bevor wir umkehren und auf der B47 bis zur nächsten Kreuzung radeln, links abbiegen ("Römerbad") und auf der Höhenstraße nach Würzberg fahren. Hier knickt die Straße links ab, wir bleiben geradeaus und folgen der Markierung rotes Andreaskreuz, bei der nächsten Kreuzung geradeaus der Markierung weißes "L" und fahren auf einem Schotterweg durch den Wald. Bei zwei Schutzhütten sieht man links vom Weg die Ausgrabungen eines Römerbades und eines Römerkastells. Kurz darauf mündet der Weg in ein Sträßchen. Auf ihm radeln wir immer geradeaus an einem Wildschweingehege und den Resten zweier Wachtürme vorbei nach Hesselbach, dem Standort eines weiteren ehemaligen Kastells.

 

Im Ort biegen wir links ab in die Kailbacher Straße und fahren auf der aussichtsreichen K40 und später K3919 bis etwa 1km nach der Abzweigung Waldleiningen. Wenn die Fußwegmarkierung gelber Punkt die Straße kreuzt, haben wir die Wahl: Entweder geradeaus weiter, bei der nächsten Kreuzung rechts und auf der Straße L2311 hinab nach Kailbach, oder etwas hoppeliger, aber schöner: rechts ab und auf befestigtem Waldweg immer dem gelben Punkt nach zu einer Hütte, rechts ab, nach 400m scharf links ab (Achtung: leicht zu übersehen!) und weiter der Markierung folgend steil hinab nach Kailbach. Wer schon genug hat, erreicht hier auf der Bahnhofstraße den Haltepunkt der Odenwaldbahn und gelangt mit ihr nach Eberbach. Will man die 12km bis Eberbach noch weiterradeln, biegt man im Ort rechts ab, fährt auf der Straße durch Ittertal über Friedrichsdorf bis Gaimühle, folgt hier der Radwegmarkierung links durch die Unterführung und gleich wieder rechts, ein Stückchen auf der Straße nach Waldkatzenbach und schließlich wieder dem Radweg nach Eberbach. Wir fahren bis ins Zentrum und nach rechts zum Bahnhof. Hier hat man bis ca. 21.40 Uhr etwa stündlich Anschluss nach Heidelberg und dort nach Karlsruhe.

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