Eine Wallfahrtskirche für Pferde

Drei schöne Täler lernen wir auf der heutigen Radtour durch den südöstlichen Odenwald kennen: Das Elztal, das Seckachtal und das unterste Jagsttal. Viele schöne Städtchen liegen am Wegesrand und laden zu einem Besuch ein, so dass man sich genügend Zeit für die meist wenig anstrengende Radwanderung nehmen sollte. Ein besonderes, kaum bekanntes Kleinod ist die romanisch/frühgotische St. Gangolfskapelle bei Neudenau mit sehenswerten Fresken und einem gotischen Flügelaltar. Wer die meist geschlossene Kapelle besichtigen möchte, kann im Nachbarhaus bei Fam. Richter den Schlüssel erhalten, bitte vorher telefonisch (06264/6671) anmelden! Die Hufeisen an den Portalen weisen auf eine weitere Besonderheit hin: Am zweiten Maisonntag findet alljährlich eine große Wallfahrt für Pferde statt, die Reiter kommen in alten Kostümen um ihre Tiere segnen zu lassen oder bei Krankheit um Heilung durch die heilige Quelle zu erbitten. Wer bei der Fahrt durchs malerische Jagsttal "Blut lecken" sollte und weitere, evtl. auch mehrtägige Radtouren im Kocher- Jagst- Gebiet plant, kann über die Tel.- Nr. 0791-751-385 oder im Internet unter www.kocherjagst.de Informationsmaterial anfordern, z. B. ist ein Faltblatt mit dem kompletten Wegenetz und gegen einen kleinen Obulus eine sehr informative Broschüre "Kocher- Jagst- Radweg" erhältlich.

Um zum Startpunkt zu gelangen, fahren wir zunächst mit der S 4 (ab Karlsruhe Bahnhofsvorplatz stündlich immer 16 Minuten nach jeder vollen Stunde) nach Heilbronn Bahnhofsvorplatz und weiter mit dem Regionalzug nach Neckarelz. Bis zu vier Rädern kann man normalerweise in der S- Bahn außerhalb der Hauptverkehrszeiten problemlos mitnehmen, größere Gruppen sollten zur Sicherheit vorher bei der KVV anfragen (Tel. Ka 6107-5885). Als Fahrkarte empfiehlt sich das Wochenend- bzw. Baden- Württemberg- Ticket. Wir fahren vom Bahnhof aus links, links durch die Bahnunterführung,rechts auf der Herrenwiesenstraße und rechts in die Industriestraße. Wenige Meter weiter treffen wir vor der Brücke auf den Elztalradweg. Wir biegen links ab und folgen nun immer den Radwegschildern Richtung Buchen. Nach kurzer Zeit ist nach rechts ein kleiner, lohnender Abstecher in die schmucke Altstadt des Odenwaldstädtchens Mosbach möglich.

Nun geht's ein Stück parallel zur Bahnlinie. Kurz vor der Landstraße 525 ist die Markierung missverständlich, wir wählen den mittleren Weg, überqueren die Landstraße und fahren an der Zieglersmühle vorbei auf dem Talweg zwischen der Elz und den Bahngeleisen. Nach etwa 2km kann man nach rechts einen kurzen Abstecher nach Neckarburken mit den Resten eines Römerkastells machen. Der Talweg quert bald die Linie des ehemaligen Limes. Auf schönem Weg folgen wir einem großen Rechtsbogen der Elz. Bald geht der Teerweg in einen Schotterweg über. Etwa 1km weiter heißt es aufpassen: Hier verlassen wir den Elztalweg, biegen rechts ab und folgen den Radwegschildern "Auerbach" über eine schmale Brücke und in Auerbach den Schildern "Oberschefflenz". Der Radweg verläuft nun mäßig steil bergan parallel zur Straße. Nach einem kurzen Steilstück knickt der markierte Weg nach rechts und gleich wieder nach links ab. Hier verlassen wir die Markierung und fahren geradeaus zur Straßenkreuzung. Wir überqueren die Bundesstraße 292 und fahren geradeaus auf der wenig befahrenen Landstraße über Unterschefflenz nach Roigheim im Seckachtal.

Nun verläuft unser Weg parallel zur Bahnstrecke, so dass man in allen Orten die Radtour abbrechen und mit der Bahn über Bad Friedrichshall zurückfahren kann. Wir biegen rechts ab in die Straße Richtung Bittelbronn und am Ortsende links ab auf den Seckachtal- Radweg. Weiter geht's auf schönen Waldwegen, immer in leichtem Auf und Ab und der Markierung roter Punkt folgend talabwärts, zum Schluss auf der Straße, nach Möckmühl mit schöner Altstadt, sehenswerter Stadtmauer und der Burg, auf der Götz von Berlichingen als gefangen gehalten wurde. Kurz bevor die Straße in die Altstadt einbiegt, fahren wir geradeaus in die Bahnhofstraße und vertrauen uns bis kurz vor dem Ziel der zuverlässigen Kocher- Jagstradweg- Markierung und den Schildern Richtung Jagstfeld an. Auf schönen bequemen Wegen radeln wir nun durchs liebliche Jagsttal, machen zwischen Siglingen und Neudenau (bei den Sportplätzen) bei der St. Gangolfskapelle Station, werfen etwas später einen Blick auf die Burg Herbholzheim, wechseln bei Heuchlingen auf die andere Flussseite und treffen kurz vor Jagstfeld auf die B 27. Kurz davor biegen wir rechts ab (Radwegmarkierung), fahren parallel zur Straße und folgen den Radwegschildern einmal geradeaus, dann links ab über den Neckar nach Bad Wimpfen. Wir fahren rechts bergan Richtung Stadtmitte und gleich wieder rechts zum Bahnhof.14.22, 16.22 oder 18.22 Uhr (Stand 2017) hat man günstige Zugverbindung über Heidelberg, oder man fährt über Heilbronn nach Karlsruhe zurück.