Michael Erle
17.12.2020

Wo einst Drachen für Schrecken sorgten

Kraichgauwanderung von Bruchsal über Michaelskapelle nach Weingarten

In den BNN erschienen am: 17.12.2020

 

Unsere heutige Wanderung ist überraschend vielseitig und vermeidet weitgehend die im Kraichgau sonst üblichen Asphaltwege, dafür muss man allerdings bei nassem Wetter mit kleineren moorastigen Abschnitten rechnen. Die berühmte Michaelskapelle steht auf dem aussichtsreichen Michaelsberg. Auf ihm fand man Siedlungsspuren der Jungsteinzeit, eine Schautafel und ein rekonstruierter Kuppelbackofen legen davon Zeugnis ab. Im Mittelalter rankten sich um den Berg unheimliche Sagen: Grausame Drachen sollen auf ihm gehaust haben, denen erst dann das Handwerk gelegt worden sei, nachdem auf dem Berg eine Kapelle zu Ehren des Erzengels Michael, dem Kämpfer gegen böse Geister, errichtet worden war. Die heutige barocke Kirche wurde 1743 erbaut. Und nun zur "Ungeheuerklamm". Der Name klingt zwar gruselig, aber mit "Ungeheuer" ist kein Monster gemeint, das Wort ist von "groß" bzw. "tief" abgeleitet: Die wilde und dunkle Klamm ist eine bis zu 100m tiefe Schlucht, die vom Kraichgau in den Rhein herab strömende Flüsse während der letzten Eiszeit gegraben haben.

 

 

 

Vom Bahnhaltepunkt aus laufen wir, gleich unsere erste Markierung, den blauen Punkt, aufnehmend („Obergrombach 4,9km“), über den Parkplatz und die Bundesstraße. Auf schönem Fußweg wandern wir am Naturfreundehaus Eichelberg vorbei durch eine urige Schlucht bergan, dann parallel zu einem alten Hohlweg, jetzt mit dem blauen "W" vereint. Nach einem Stück ebenem Schotterweg gelangen wir, immer den Markierungen folgend,  zum nächsten Wegweiser, biegen rechts ab auf einen steil bergab führenden holprigen Pfad (Achtung: Die  Beschilderung ist hier verkehrt und will uns geradeaus schicken!) und folgen nun immer dem blauen „W“: Bald kreuzen wir eine Straße und wandern auf schönen Wegen durch Buchen- und Fichtenwald zum Waldrand und über eine Streuobstwiese zum Bergrücken des Michaelsberges. Wir biegen in das Teersträßchen nach rechts ab und gelangen nach einigen Minuten zum 259m hohen Berggipfel mit der sehenswerten Michaelskapelle (Einkehrmöglichkeit in der benachbarten Gaststätte Michaelsberg, in deren Foyer einige rekonstruierte Gefäße aus der Jungsteinzeit ausgestellt sind).

 

Nachdem wir die herrliche Aussicht auf die Rheinebene genossen haben, machen wir uns an den Abstieg. Wir folgen noch dem blauen "W" und gelangen an einer Schautafel über den Steinriegel vorbei. 80m weiter verlassen wir die links abzweigende Markierung, bleiben geradeaus, laufen auf dem Schotterweg im Zickzack bergab, biegen bei der dritten Kreuzwegstation links ab und gelangen über einen Treppenabgang nach Untergrombach. Im Ort gehen wir nach links weiter und vertrauen uns für eine Weile dem roten Strich, der Markierung des Weitwanderweges Odenwald- Vogesen, an. Wenn wir abkürzen wollen, können wir bei der katholischen Kirche St. Kosmas und Damian rechts zur S- Bahn- Haltestelle gelangen. Im anderen Falle geht es geradeaus weiter, links in die Bachstraße, rechts über Treppen bergan, rechts ab in die Straße „Im Jüden“ (Achtung: Markierung leicht zu übersehen!) zum Ortsende und, immer dem roten Strich folgend, nach einigen weiteren Treppen auf schönem aussichtsreichem Feldweg durch Streuobstwiesen, bis wir auf einen Querweg treffen. Hier beginnt das Naturschutzgebiet der Ungeheuerklamm.

 

Wir biegen links ab, bleiben dann aber, wenn die Markierung rechts abzweigt, geradeaus und folgen nun den Schildern "Öko- Regio- Tour" talaufwärts. Vom immer schmaler werdenden Weg haben wir ständigen Blick auf die imposante und urtümliche Schlucht. Viele umgestürzte Bäume legen von den hier zeitweise herrschenden Naturgewalten Zeugnis ab. Bei einer schmalen Holzbrücke treffen wir wieder auf die Markierung blaues "W", sie wird uns bis Weingarten Wegweiser sein. Wir biegen rechts ab zu einer Infotafel, steigen ein kleines Stück steil bergan (Achtung bei Nässe!) und wandern auf breiterem Weg zwischen Feld und Wald zu einer Kreuzung. Hier zweigt unsere Markierung nach rechts auf einen Teerweg ab. Bald öffnet sich ein schöner Blick auf Weingarten, wir laufen zwischen Wald und Weinbergen hinab, am Friedhof, einer Gedenkstätte und dem Wartturm vorbei und über einige Treppen hinab nach Weingarten. Im Zentrum beim berühmten Walkschen Haus biegen wir rechts ab und folgen den Schildern "S- Bahn" auf der Bahnhofstraße zum S- Bahn- Haltepunkt.

 

 

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