Eine rassige Kletterpartie auf felsigem Grat
Vom Mummelsee über Ruhestein und Karlsruher Grat nach Ottenhöfen
Auf unserer heutigen Höhenwanderung wird uns nur selten die Puste ausgehen, da uns der Bus zum Mummelsee die meisten zu bewältigenden Höhenmeter abnimmt. Das aufregendste Wegstück, der Karlsruher Grat, er ist der einzige Klettersteig des Schwarzwaldes und nur etwas für absolut Schwindelfreie und Trittsichere, kann aber leicht umgangen werden, was sich auch bei nasser Witterung empfiehlt. Aber auch sonst gibt es viel Sehenswertes auf dieser Tour: den sagenumwobenen Mummelsee, den schönen Höhenweg durch das Naturschutzgebiet Seekopf, das neu gestaltete Nationalparkzentrum Ruhestein und die Gottschläg-Wasserfälle mit dem Edelfrauengrab. Die Tour lässt sich abkürzen, indem man die erste Weghälfte überspringt und Ruhestein als Startpunkt wählt, dann eignet sich die Tour auch als Familienausflug mit älteren Kindern, wenn sie über entsprechende alpine Erfahrung verfügen.
Wanderung: Vom Mummelsee über Seibelseckle, Ruhestein, Bosensteiner Eck und Karlsruher Grat nach Ottenhöfen
Streckenlänge und Zeitbedarf: 15,5 km (etwa 5 Stunden); ab Ruhestein 7km (etwa 2 ½ Stunden); Kürzungsmöglichkeit
Anforderungen: der Karlsruhe Grat erfordert absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit, kann aber leichter umgangen werden; ansonsten mittelschwere Wanderung mit wenigen Anstiegen und einem langen Abstieg
Sehenswürdigkeiten: Mummelsee; Naturschutzgebiet Seekopf; Nationalparkzentrum Ruhestein; Karlsruhe Grat; Gottschlägwasserfälle mit Edelfrauengrab
Einkehrmöglichkeit: Seibelseckle; Ruhestein; Lifthisli am Kernhof (Mo/Di Ruhetage); Ottenhöfen
An- und Rückfahrt mit ÖPNV: ab Karlsruhe Hbf. mit der Bahn bis Achern Bhf. und mit Bus 7123 bis Mummelsee oder mit der Bahn oder dem Auto bis Ottenhöfen Bhf. und weiter mit Bus 7125 über Ruhestein zum Mummelsee; Rückfahrt ab Ottenhöfen mit der Bahn über Achern zurück nach Karlsruhe
Kartenempfehlung: Freizeitkarte 1:50000 des LGL BW, Blatt F503; Wanderkarte 1:25000 des LGL BW, Blatt „Achern“
Weitere Informationen: Im Internet unter www.nationalparkregion-schwarzwald.de; www.seibelseckle.de; www.kernhof-seebach.de; www.ottenhoefen.de; www.efa-bw.de (Fahrplanauskunft)
Von der Bushaltestelle aus wenden wir uns Richtung Süden, verlassen den Touristenrummel des sagenumwobenen Mummelsees und folgen der roten Raute des Westweges („Ruhestein 8 km“) an der Bergkapelle vorbei zum Seibelseckle (Einkehrmöglichkeit). Wir folgen der roten Raute noch 150 m zum nächsten Wegweiser und haben nun die Wahl: entweder weiter der roten Raute nach auf bequemem Weg oder – etwas anstrengender, aber reizvoller - der blau/grünen Markierung des Seensteigs nach zum Wegweiser Skilift und links ab zur Darmstädter Hütte (Einkehrmöglichkeit) und weiter der roten Raute nach auf schönen Fußwegen durch das eindrucksvolle Hochmoorgebiet des Seekopfes zum Wegweiser Wildseewegle. Hier zweigt ein steiler mit gelber Raute markierter Pfad ab zum 100 m tiefer gelegenen Wildsee – ein etwas anstrengender, aber lohnender Abstecher. Die rote Raute führt uns dann auf schönem Weg zur Urrnengrabstätte von Dr. Julius Euting (eindrucksvoller Blick tief hinab auf den Wildsee) und auf breitem Weg in mehreren Kehren hinab zum Ruhestein (Einkehrmöglichkeit) beim neuen Nationalparkzentrum.
Hier verlassen wir den Westweg, biegen auf der Straße rechts, gleich wieder links und nochmals rechts ab und folgen nun der blauen Raute ("Ottenhöfen über Bosenstein 7 km"). Auf schönen bequemen Fuß- und Forstwegen, anfangs parallel zur Straße, gelangen am Wegweiser Karl-Ross-Weg vorbei (Abstecher zum Lifthisli am Kernhof möglich) zum Bosensteiner Eck (derzeit keine Einkehrmöglichkeit mehr!). Wir bleiben geradeaus ("Ottenhöfen 4 km") und müssen uns bei der nächsten Verzweigung entscheiden: Wenn wir den Karlsruher Grat vermeiden wollen, biegen wir scharf rechts ab, folgen weiterhin der blauen Raute bis zum Wegweiser Dreierschrofen und entweder weiter der blauen Raute auf direktem Weg hinab nach Ottenhöfen, oder laufen links („Ottenhöfen 3 km“) zur nächsten Verzweigung und lesen im folgenden Absatz weiter. Trittsichere und Schwindelfreie bleiben geradeaus und wählen die wunderschöne Kletterpartie über den Karlsruher Grat (wenn es einem unterwegs zu mulmig werden sollte: die meisten Felsen kann man auf schmalen Pfaden umgehen).
Am Ende des Grates biegen wir links ab und folgen nun immer der gelben Raute und den Schildern „Ottenhöfen“ am aussichtsreichen Herrenschrofen vorbei auf steinigem Weg bergab, bei einem Schnapsbrunnen rechts und beim Wegweiser „Gottschlägtal“ nochmals rechts und nach 150 m schwach links auf einem schön angelegten Steig an den Gottschläg- Wasserfällen mit dem Edelfrauengrab vorbei zu einem Kieswerk. Hier halten wir uns schwach links („Obere Edelfrauengrabstraße“), laufen an einem Wildgehege vorbei nach Ottenhöfen, bei einer Mariengrotte rechts auf einem Fußweg bergab zum Wegweiser „Hildahain“ und folgen der blauen Raute zum Bahnhof.
