Eine „himmlische“ Wanderung hoch über dem Renchtal

Auch wenn der Bad Peterstaler Himmelssteig nicht ganz bis zum Himmel reicht, himmlisches Vergnügen kann er dem Wanderer schon bereiten: Immerhin wurde der bestens markierte Premiumwanderweg von der Zeitschrift Wandermagazin 2007 zum „Wanderweg des Jahres“ gekürt. Herrliche verschlungene Waldpfade, zwei Wasserfälle, zwei Felsen und schöne Aussichtspunkte lassen sicher jedem Naturliebhaber das Herz höher schlagen. Unterwegs laden mehrere „Himmelsliegen“ sowie zwei Getränkebrunnen mit gekühlten Getränken zur wohlverdienten Rast ein. Auch wenn die Tour mit gut 12 km nicht allzu lang ist, sollte man sie nicht unterschätzen: Einige steile und holprige Pfade erfordern ein gerüttelt Maß an Kondition und gute Trittsicherheit. Als Ausgangspunkt habe ich Bad Griesbach gewählt, um mit dem Habererturm und dem Wasserfallsteig noch zwei lohnenswerte Sehenswürdigkeiten mit einzubeziehen. Kurz nach dem Mülbensattel trifft man dann auf den Himmelssteig und folgt ihn bis zum Ziel. Als Fahrkarte für die Hin- und Rückfahrt kommt das Baden- Württemberg- Ticket in Frage.

Wir gehen vom Bahnsteig aus zur Straße, biegen rechts ab und folgen nun immer der gelben Raute und den Schildern „Habererturm“: nach 150 m rechts ab, bergan zum Waldrand, beim Sperrschild links ab (Markierung schlecht zu sehen) und ständig bergan mit schönem Blick auf Bad Griesbach und durch den Wald zum nächsten Wegweiser. Hier halten wir uns links, nach 30 m rechts („Habererturm steiler Weg“) und marschieren auf schönem Weg hinauf zum Habererturm. Der 1899 errichtete Turm bietet eine herrliche Aussicht auf den nördlichen und mittleren Schwarzwald. Wir gehen wieder 40 m zurück, bleiben nun aber geradeaus („Wasserfall 0,8 km“), folgen der gelben Raute und den Schildern „Wasserfall“ bis zu einer Brücke und steigen nun über viele Stufen parallel zum Wasserfall steil hinauf zum nächsten Wegweiser. Hier schwenken wir nach rechts („Rappenschliff 0,6 km“) und folgen zunächst dem Renchtalsteig- Zeichen, dann wieder der gelben Raute immer geradeaus auf breitem gemütlichem Forstweg zum Rappenschliff und weiter zu „Buche“. Nun geht’s rechts auf einem Teerweg hinab zum Mülbensattel mit Schutzhütte und kleinem Rastplatz.

Wer die Tour abkürzen möchte, bleibt hier geradeaus und folgt der blauen Raute auf direktem Weg nach Bad Peterstal. Wenn wir noch weiter wollen, wählen wir das Teersträßchen halblinks und marschieren der gelben Raute nach Richtung Holchenwasserfall. 150 m nach einer scharfen Linkskurve treffen wir auf die Zeichen des Himmelssteiges. Wir biegen links ab und folgen nun bis kurz vor dem Ziel der zuverlässigen Markierung des Steiges: zunächst auf schönen Waldwegen, dann steil bergab am Paradiesfelsen vorbei – wer es sich zutraut, kann ihn mit wenigen Schritten erklettern – und am Holchenbächle enbtlang zum Holchenwasserfall. Mitten im Wald fällt er aus etwa acht Metern in zwei Stufen hinunter. Im Bach stehen gegen einen Obulus gekühlte Getränke bereit. Frisch gestärkt nehmen wir den steilen Anstieg zum Himmelsfelsen in Angriff: Nach mehreren Serpentinen auf schönen Waldpfaden ragt die karge Felswand des Himmelsfelsen über uns. Noch eine letzte Kurve, dann lädt ein aussichtsreicher Rastplatz mit einer Himmelsliege zur wohlverdienten Vesperpause ein.

Unser Pfad schlängelt sich noch ein Stück bergan und mündet schließlich in einen Forstweg.. Nun sind die meisten Höhenmeter geschafft, wir biegen wenig später rechts ab und marschieren auf schönen Waldpfaden bergab zur nächsten Himmelsliege oberhalb von Palmspring, einst ein Höhengasthof, heute ein Gruppenhaus. Weiter geht’s ein Stückchen auf bequemem Waldweg, dann links ab auf schmalen Waldpfaden steil hinab und nach einem kleinen Stück Forstweg über Holzstufen bergab durch ein wildromantisches Bergbachtal zu einer Holzlagerstelle, wo wir ein Sträßchen queren. Auf ihm kann man auf direktem Weg nach Bad Peterstal gelangen, wesentlich schöner ist es aber, dem Himmelssteig treu zu bleiben: Ein wurzeliger Waldpfad , nun auch markeirt mit den Zeichen des Renchtalsteiges, führt uns immer in leichten Auf und Ab durch lauschigen Tannenwald, dann auf gemütlichen Wald- und Wiesenwegen das Freiersbachtal entlang. Wir genießen die Talblicke, die sich immer wieder öffnen, und können uns bei einem letzten Rastplatz mit Getränkebrunnen stärken. Weiter geht’s, begleitet von den Tafeln eines Landwirtschaftlichen Lehrpfades oberhalb des Freibades entlang, bis der Himmelssteig scharf rechts abzweigt. Hier bleiben wir geradeaus und folgen den Zeichen des Renchtalsteiges am Kurhaus vorbei durch den Kurpark, biegen beim nächsten Wegweiser rechts ab und laufen auf der Kurhausstraße nach Bad Peterstal, auf der Renchtalstraße links und der Bahnhofstraße rechts zum Bahnhof.