Vom Nonnenbrunnen nach Mückenloch
Von Neckargemünd durch den Kleinen Odenwald über Villa rustica nach Neckarhausen
Keine Angst, im schön gelegenen Höhendorf Mückenloch gibt es vermutlich auch nicht mehr Mücken als an anderen Orten; der ungewöhnliche Ortsname hat ursprünglich nichts mit „Mücken“ zu tun, je nach Deutung soll er sich von „Aufmuckloch“ oder von niederländisch „Mück en Loch“ (mach ein Loch) herleiten. Die im Vergleich zum sonstigen Odenwald viel sanfteren Berghänge ersparen dem Wanderer zumeist längere steile Passagen, so auch bei dieser Tour: bis auf einen ganz kurzen steilen Abstieg überwiegen bequeme und wenig anstrengende Wege. Unterwegs gibt einiges Sehenswertes zu entdecken: den Nonnenbrunnen, die Reste eines römischen Gutshofes oder das Naturschutzgebiet Sotten. Ein Schmankerl zum Abschluss ist die Fährüberfahrt über den Neckar, bei Hochwasser sogar, wie ich es erlebt habe, per Muskelkraft im Ruderboot! Da die Zwischenstation Mückenloch über eine gute Busanbindung verfügt, kann man die Tour auch abkürzen oder in zwei Teiletappen zerlegen.
Wanderung: Von Neckargemünd Altstadt über Nonnenbrunnen, Mückenloch, Steinernen Tisch und Neckarhäuserhof nach Neckarhausen
Streckenlänge und Zeitbedarf: 15,5 km (gut 4 Stunden); Kürzungsmöglichkeit
Anforderungen: leichte Wanderung mit insgesamt ca. 370 HM wenig steilem Anstieg
Sehenswürdigkeiten: Altstadt von Neckargemünd; Nonnenbrunnen; römischer Gutshof (Villa rustica); aussichtsreiche Wege; NSG Sotten; Neckartal, Neckarfähre
Einkehrmöglichkeit: Mückenlocher Schützenhaus (nur sonntags); Mückenloch; Neckarhäuserhof; Neckarhausen
An- und Rückfahrt mit ÖPNV: Ab Karlsruhe Hbf. mit der S- Bahn nach Heidelberg und weiter mit der S- Bahn bis Neckargemünd Altstadt; Rückfahrt ab Neckarhausen bei Neckarsteinach mit der S- Bahn über Heidelberg zurück nach Karlsruhe
Kartenempfehlung: Wanderkarte 1:20000 des MeKi Verlages, Blatt 17 (beste Karte); Freizeitkarte 1:50000 des LGL Baden- Württemberg, Blatt F513
Weitere Informationen: Im Internet unter www.neckargemuend.de; www.mueckenloch.de; www.neckarsteinach.de; www.efa-bw.de (Fahrplanauskunft)
Über dem Bahnsteig sehen wir schon den ersten Wanderwegweiser und folgen für die nächsten eineinhalb Stunden der immer zuverlässigen Markierung umgedrehtes grünes Dreieck („Mückenloch 6,8 km“): Auf einer Straße bergan und links über einen Treppenaufgang zum nächsten Wegweiser. Hier halten wir uns rechts („Dilsberger Hof 3,6 km“), marschieren auf Forstwegen sanft bergan, biegen beim übernächsten Wegweiser scharf rechts ab („Römischer Gutshof 1,7km“) und folgen unserem Zeichen durch schönen Buchenwald zum Nonnenbrunnen mit hübschem kleinen Rastplatz. Hier sollte man nicht versäumen, mit einem kurzen Abstecher nach links die Reste eines mitten im Wald liegenden römischen Gutshofes zu besichtigen.
Wieder zurück auf dem markierten Weg gelangen wir auf der ehemaligen Römerstraße zum Waldparkplatz Heidenfronwald, queren die Straße und wandern am Pavillon Lehenwald vorbei zum nächsten Wegweiser. Hier bleiben wir geradeaus und folgen nun dem roten Quadrat („Mückenloch 2,7km“) bis zu einer Hochspannungsleitung, folgen einem Pfad nach rechts zum nächsten Wegweiser beim Sühnekreuz, schwenken nach rechts und nehmen das Zeichen rotes Kreuz auf („Steinerner Tisch 4km“). Ein paar Meter weiter passieren wir das Schützenhaus (sonntags Einkehrmöglichkeit), marschieren auf einem lauschigen Waldweg und genießen wenig später die herrliche Aussicht auf die Höhenzüge des Odenwaldes und die Höhensiedlung Mückenloch. Beim nächsten Wegweiser können wir, wenn wir einkehren oder die Wanderung schon beenden wollen, nach links in wenigen Minuten hinab nach Mückenloch gelangen.
Wenn wir noch weiter wollen, folgen wir weiter dem roten Kreuz („Steinerner Tisch“), biegen nach 50 Metern schwach links ab und wandern auf Wirtschaftsweg durch Felder und Streuobstwiesen mit schönem Blick auf Dilsberg zum Waldrand und weiter durch ein Wäldchen zum Naturschutzgebiet Sotten. Hier schickt uns unsere Markierung nach links und in einem Rechtsbogen um das Naturschutzgebiet herum und weiter zur Wegspinne beim Steinernen Tisch mit Schutzhütte und kleinem Rastplatz.
Wir schwenken nach links und nehmen das Zeichen umgedrehtes blaues Dreieck auf („Neckarhausen 2,7km“), es wird uns bis zum Ziel begleiten. Auf gemütlichen Waldwegen geht es nun immer sanft bergab zum nächsten Wegweiser. Hier halten wir uns rechts und gleich wieder links, steigen einen steilen Pfad hinab zur Straße und laufen auf ihr durch Neckarhäuserhof zur Fähranliegestelle. Nachdem wir dem Fährmann in seinem Häuschen Bescheid gegeben haben, wird er uns gegen einen kleinen Obulus nach Neckarhausen übersetzen. Nach einer Straßenunterführung gelangen wir wenig später zum S- Bahnhof.