Von Rheinnixen, Ilwedritsche und versunkenen Klöstern
Auf dem „Dreimarker“ (Ortenauer Sagenrundweg Nr. 1) durch die Diersheimer Rheinauen
„Im Rhein und in den Wassern des Auwaldes sollen gar unheimliche Wesen wohnen. So lebte früher im Rhein der Hakenmann. Im Strudel und auf Kiesbänken lauerte er mit seinen vielen Armen seinen Opfern auf. Wer ihm zu nahe kam, wurde mit einem Haken ins tiefe Wasser gezogen und musste ertrinken. Überall wo Weiden und Schilf wachsen und Sumpf ist, leben Nixen. Bei Tag sehen sie aus wie Libellen. Aber in der Dämmerung und bei Nebel werden sie groß wie Menschen. Doch wer von einer Nixe geküsst wird, den zieht sie hinunter in die endlose Tiefe. Passen Sie auf, dass Ihnen die Nixen nicht zu nahe kommen! Entlang der Strecke durch die Diersheimer Rheinauen lassen sich noch viel mehr Sagen und Mythen entdecken.“ (Sandra Bequier, aus www.outdooractive.com)
Die abwechslungsreiche und bestens ausgeschilderte Wanderung eignet sich auch bestens als Familienausflug mit älteren Kindern, zumal es Kürzungsmöglichkeiten gibt. Ein besonderes Schmankerl für Orchideenliebhaber ist die Feuchwiesel Steinwörth sie ist als flächenhaftes Naturdenkmal ausgewiesen. Die Anfahrt überlässt man am besten dem Bus, er fährt stündlich vom Bahnhof Kehl (die Bushaltestelle liegt 100 m links vom Bahnhof auf der anderen Straßenseite) zum Startpunkt; sonntags verkehren allerdings nur wenige Busse, da ist es sicherer, das Auto zur Anfahrt zu benutzen und in Diersheim in der Nähe der Kirche zu parken.
Streckenverlauf: Rundweg von Diersheim über Honau durch die Rheinauen zurück nach Diersheim
Länge und Zeitbedarf: 12,5 km (ca. 3 ½ Std.)
Länge: 12,5 km;Kürzungsmöglichkeiten
Anstieg: 0 Höhenmeter
Anforderungen: leichte Wanderung ohne merkliche Höhenunterschiede
Einkehrmöglichkeit: See- Imbiss Honau (Di – Sa ab 15 Uhr geöffnet); Diersheim
Kartenempfehlung: Wanderkarte 1:25000 des LGL-BW, Blatt W233
Weitere Informationen: Im Internet unter www.rheinau.de/rheinau/stadtteile/575/; www.efa-bw.de (Fahrplanauskunft)
An- und Rückfahrt mit ÖPNV: mit dem Regionalexpress nach Appenweier, mit dem Regionalzug nach Kehl und weiter mit Bus 403 bis Diersheim Kirche; mit dem Auto über Achern oder Kehl nach Rheinau- Diersheim, Parkmöglichkeit in der Nähe der Kirche
Wir laufen von der Bushaltestelle „Kirche“ ein paar Meter auf der Straße zurück am Grießmuswickler- Denkmal ("Grießmuswickler" ist ein Nickname der Diersheimer) und Rathaus vorbei, biegen beim ehemaligen Gasthaus Rappen rechts ab und folgen nun der zuverlässigen Markierung „Sagenweg Dreimarker“, sie wird uns bis zum Ziel begleiten. Bei der sehen wir schon die erste Sagenwegtafel („Die graue Katze vom Fischereck“). Bald überqueren wir den Hochwasserdamm, biegen nach 100 m rechts ab und wandern an einem Sportplatz vorbei an einem Altrheinarm entlang durch den Wald, dann 600 m auf dem Damm und schwenken beim Sagenwegschild „Ilwedritsche“ nach links. Nun geht’s, immer unseren Zeichen nach, auf schönen Wegen durch eine urige Auenlandschaft mit Altrheinarmen und Seen, queren bei der Tafel „Rheinnixen“ eine Straße und marschieren auf den Rheinuferdamm nach links. Bei einem Myriameterstein (die Steine stehen alle 10 km am Rheinufer) steht die Tafel mit der gruseligen Geschichte vom Hakenmann.
Kurz nach der Rheinkies- Umschlagsanlage schwenken wir nach links, queren nochmals die Straße, halten uns nach 200 m rechts und wandern auf schönen Wegen an der Scharfeckhütte vorbei. Bald treffen wir wieder auf den Hochwasserdamm. Wenn wir abkürzen wollen, bleiben wir geradeaus, treffen nach 130 m wieder auf unsere Markierung und lesen beim übernächsten Absatz weiter. Im anderen Falle biegen wir scharf rechts ab, wandern an Feldern und Streuobstwiesen entlang wieder zum Hochwasserdamm. Hier kann man mit einem kurzen Abstecher den See- Imbiss am Honauer Badesee erreichen. Wir marschieren weiter auf oder neben dem Damm, queren einen Teerweg und eine Straße und laufen an einem großen Baggersee entlang, bis uns nach 400 m die Markierung nach links schickt. Auf Graswegen gelangen wir zum Ortseingang von Honau bei der Tafel vom versunkenen Kloster.
Wir laufen auf der Hauptstraße durch den Ort, vorbei an der Bushaltestelle (Kürzungsmöglichkeit) und der Kirche und parallel zur Straße zur Tafel „Der Schimmel bei der Breitenwörtbrücke“, halten uns links und wandern an der Feuchtwiese „Steinwörth“, einem flächenhaften, für seine Orchideen bekannten Naturdenkmal vorbei (es liegt gegenüber von einem Fischteich) und biegen nach 100 m rechts ab. Wenig später überqueren wir den Gieselbach und gelangen auf gepflastertem Weg zurück nach Diersheim. Bei den ersten Häusern wählen wir links den Forellenweg und gelangen auf der Hanauer Straße zurück zum Ausgangspunkt.