Vom Rheinwärterhaus zu den Fischreihergründen
Rundweg von Plittersdorf durch die südlichen Rastatter Rheinauen
Bevor der Rhein im 19. Jahrhundert durch Begradigung nach den Plänen von Ingenieur J. G. Tulla zur bedeutenden europäischen Wasserstraße ausgebaut wurde, brüteten Flussuferläufer und Flussseeschwalben auf den zahlreichen Inseln und Naturufern des Oberrheins. Da heute das Ufer fast vollständig mit Steinen befestigt ist, kann es der Rhein nicht mehr umgestalten. An zwei Stellen wurden im Rastatter Naturschutzgebiet die Uferbefestigung entfernt, so dass der Rhein wieder seine gestalterische Kraft entfalten kann. Erkunden Sie auf Ihrer Wanderung die natürlichen Weich- und Hartholzauewälder, die bestens an Überschwemmungen angepasst sind. Bitte beachten Sie, dass je nach Witterung ein Teil der Wege aufgeweicht sein kann, und begehen Sie die Rheinaue nur mit hohen festen Schuhen. Bei Hochwasser kann ein Teil der Wege überschwemmt und nicht begehbar sein, im Zweifelsfalle können Sie sich bei der Ortsverwaltung Plittersdorf (Tel. 07222/1840) erkundigen. Die Wege sind unmarkiert, bitte deshalb genau der Wegbeschreibung folgen! Die Tour lässt sich zusammen mit dem am 23.2.22 veröffentlichen BNN- Wandertipp zu einer schönen Tagestour verbinden.
Beachten Sie bitte: die Wegbeschreibung führt im letzten Teil durch die Kernzone des NSG Rastatter Rheinauen.
Das Forstamt Rastatt informierte mich aber, dass befestigte Wege nicht verlassen werden dürfen.
Diese Vorgabe dient dem Schutz des Lebensraums Rheinauen in den sensibelsten Bereichen. Als Alternative sollten Sie den Rückweg auf dem Hochwasserdamm nach Plittersdorf wählen.
Wanderung: Von Plittersdorf über Rheinwärterhaus, Rheinufer, Lichtenwert und Fischreihergründe zurück nach Plittersdorf
Streckenlänge und Zeitbedarf: 11 – 12 km (etwa 3 bis 3 ¼ Stunden)
Anforderungen: bei guten Verhältnissen einfache Wanderung ohne Höhenunterschiede; festes Schuhwerk unbedingt erforderlich!. Achtung: Bei Hochwasser ist ein Großteil der Wege nicht begehbar!
Sehenswürdigkeiten: Naturschutzgebiet Rastatter Rheinaue mit mehreren Altrheinarmen und Seen; Rheinufer; Piratenspielplatz; Bunkerruinen vom Westwall; Lichtenwert
Einkehrmöglichkeit: Gasthaus Rheinstrom ; Plittersdorf
An- und Rückfahrt mit ÖPNV: ab Karlsruhe Hbf. mit der S- Bahn bis Rastatt Hbf. und weiter mit Bus 232 bis Endstation Plittersdorf Schulstraße; mit dem Auto: auf der A5 bis Rastatt Nord, rechts ab auf der B462 Richtung Rastatt, geradeaus weiter auf der L77a, dann rechts ab auf der L77 nach Plittersdorf und Richtung Rheinfähre bis zur Schule
Kartenempfehlung: Freizeitkarte 1:50000 des LGL BW, Blatt F501; Wanderkarte 1:25000 des LGL BW, Blatt Rastatt (erscheint voraussichtl. 2022)
Weitere Informationen: Im Internet unter www.rastatt.de/index.php?id=plittersdorf; www.schuetzenhaus-plittersdorf.de; rheinstrom.beepworld.de; www.efa-bw.de (Fahrplanauskunft)
Wir gehen von der Bushaltestelle ein paar Meter zur Fährstraße und auf ihr nach rechts über die Ankerbrücke über einen Altrheinarm Richtung Fähranlegestelle an einigen Storchennestern vorbei, bis wir 50 m vor dem Ortsschild (und 100 m vor dem Gasthaus Rheinstrom, Einkehrmöglichkeit) auf einen links abzweigenden Feldweg stoßen. Ihm folgen wir durch eine Streuobstwiese zum Wald, halten uns bei der nächsten Verzweigung bei der Schranke rechts und treffen wenig später auf einen Querweg. Hier geht es links weiter, es sei denn, wir machen erst einmal nach rechts einen kurzen Abstecher zum Piratenspielplatz; wenn Kinder mit von der Partie sind, werden sie an ihm sicher ihre helle Freude haben. Nun geht es auf breitem Weg am Rheinwärterhaus vorbei, beim Schild „Betriebsgelände“ rechts zum Rheinuferweg und auf ihm nach links. Wir marschieren immer geradeaus, schenken den Kanadagänsen und Schwänen unsere Aufmerksamkeit, bis wir nach ca. 2,5 km auf einen Altrheinarm stoßen und es geradeaus nicht mehr weitergeht. Wir folgen dem Wegverlauf nach links und treffen nach ca. 500 m auf eine Bunkerruine des Westwalls. Er erinnert an die unrühmliche Zeit des Dritten Reiches; er verlief von der niederländischen Grenze über 630 km bis zur Schweizer Grenze, wurde zwischen 1936 und 1940 errichtet und bestand aus Bunkern, Stollen, Gräben und Panzersperren.
Etwa 200 m weiter, wenn sich rechter Hand ein Altrheinarm zu uns gesellt, zweigt nach links ein unscheinbarer und zeitweise aufgeweichter Waldweg ab (Achtung: leicht zu übersehen!), auf ihm wandern wir durch urigen Auwald, bis wir kurz nach einem weiteren Westwallbunker auf einen geschotterten Querweg treffen. Bevor wir nach rechts den schon sichtbaren Hochwasserdamm ansteuern, sollten wir uns halblinks einen kurzen Abstecher zur einer idyllischen Wiese, Lichtenwert genannt, gönnen. Anschließend gehen wir zum Hochwasserdamm und auf ihm nach links immer geradeaus. Nach 1 km fällt unser Blick links auf einen herrlich gelegenen See. Wir verlassen nach weiteren 500 m den Damm, zweigen halblinks ab auf einen Schotterweg, halten uns ein paar Meter weiter scharf links und folgen dem Verlauf des breiten Forstweges durch die Fischreihergründe auf dem „Preußensträßel“ über zwei Altrheinbrücken zum Rheinufer. Nun geht’s nach rechts ein Stück auf unserem Weg von vorhin. Nach 250 m folgen wir dem Verlauf des Schotterweges halbrechts, zweigen nach 300 m nochmals halbrechts ab, ebenso halbrechts kurz nach einer Linkskurve und laufen durch die Streuobstwiese auf unserem Anfangsweg zurück zum Ausgangspunkt.

