Michael Erle
12.02.2004

Hoch über dem Kinzigtal

Streckenwanderung auf dem Wenkweg nach Gengenbach

In den BNN erschienen am: 12.02.2004

Der Wenkweg verläuft aussichtsreich auf einem Bergrücken zwischen dem Nordrachtal und dem Kinzigtal. Der Bergrücken ist nur etwa 500 Meter hoch, so dass sich die Anstiegsmühen in Grenzen halten und der Weg zu jeder Jahreszeit, also auch im Winter begehbar ist. Lange Zeit war der Wenkweg wegen Schäden durch den Orkan Lothar nicht zu begehen, inzwischen ist er aber wieder hergerichtet und vom Schwarzwaldverein neu ausgeschildert. Dabei wurde die alte Markierung (blaue Raute mit weißem "W") durch die gelbe Raute ersetzt, außerdem wurden an vielen Kreuzungen Wegweiser aufgestellt. Am Beginn und Ende der Wanderung lernen wir zwei besondere Kleinode des Schwarzwaldes kennen: Das Städtchen Zell am Harmersbach mit schmucken Fachwerkhäusern, Resten der Stadtbefestigung und der Wallfahrtskirche "Maria zur Ketten" sowie die ehemalige Reichsstadt Gengenbach mit seiner ehemaligen Benediktinerabtei und einem einmalig schönen Stadtbild. Während der Weihnachtszeit hat Gengenbach eine besondere Attraktion zu bieten: Die Fenster des Rathauses werden zum größten Adventskalender der Welt! Für die Anfahrt vertraut man sich am besten der Deutschen Bahn an, als Fahrkarte eignet sich das Wochenendticket bzw. an anderen Tagen das Baden- Württemberg- Ticket.

 

 

Wir fahren mit dem Regionalexpress ab Karlsruhe Hbf. 8.09, 10.10 oder 12.09 Uhr bis Offenburg, weiter mit der Regionalbahn zwei Stationen bis Biberach (Achtung: Expresszüge halten hier nicht!) und von hier mit der Harmersbachtalbahn eine Station nach Zell am Harmersbach. Wir laufen am Bahnhof vorbei auf der Bahnhofstraße Richtung Stadt, passieren das mittelalterliche Storchentor mit schwedischen Kanonen und das Rathaus, gehen auf der Hauptstraße links, bei der nächsten Kreuzung halbrechts (Nordracher Straße) und gleich wieder links in die Jahnstraße. Hier sehen wir unsere Markierung: die gelbe Raute ("Gengenbach 14 km"). Ihr folgen wir aus dem Ort hinaus, laufen rechts auf dem Badwaldweg zum Waldrand, bleiben 30m geradeaus und biegen dann links ab auf einen Fußweg (Markierung verdeckt!). Bald macht unser Weg einen Rechtsknick, etwas später geht's ein Stück auf ebenem Waldweg weiter und links ab auf schmalem Weg zur nächstem beschilderten Kreuzung. Wir biegen scharf links auf ("Hangererstein 0,8km") und folgen ein Stück der alten blauen Raute, später wieder der neuen Markierung im Zickzack hinauf zum Hangererstein. Ein kleiner Pavillon mit schönem Ausblick auf das Kinzigtal und die Burg Hohengeroldseck lädt zum Verweilen ein.

 

Nun wandern wir von der Anstiegsrichtung her gesehen scharf rechts auf schönem Fußweg leicht bergan ("Gengenbach") zum Eichgrabeneck und weiter, immer der gelben Raute nach, auf abwechslungsreichem Weg eine Weile geradeaus, dann links hinab zum Herzenbacher Eck. Wir laufen geradeaus ("Gengenbach 9,5km") ein Stück auf breitem Weg, links ab auf schmalem Weg zu einer Bank und nach rechts weiter durch ein Waldstück, in dem "Lothar" schwere Wunden gerissen hat, zum Schwarzen Kreuz und schließlich zum Schwaibacher Eck. Wir biegen nach links ab ("Gengenbach 5,5km"; Achtung: es sind noch ca. 2km mehr!), queren auf schmalem Weg einen Hang, gehen weiter auf breitem Schotterweg, bleiben einmal geradeaus und wählen bei der nächsten Verzweigung den linken Weg (alte Wenkwegmarkierung). Bald gelangen wir zu einem Sattel. Hier geht's halbrechts weiter, auf schmalem Weg wandern wir stetig bergab bis ins Hüttersbachtal, folgen einem Teerweg nach rechts ("Gengenbach 3,5km"), dann einem Linksbogen, biegen nach dem zweiten Haus rechts ab und wandern auf schönem Fußweg am Waldrand entlang, dann nochmals etwas bergan durch den Wald. Beim nächsten etwas missverständlichen Wegweiser wählen wir den halbrechten, oberen Weg und gelangen bald zur Portiunkolakapelle, wo sich ein herrlicher Blick auf das Kinzigtal mit der Stadt Gengenbach öffnet.

 

Weiter geht's der Markierung und den Schildern "Abtsweg" nach im Zickzack durch die Weinberge auf Teerwegen hinab nach Gengenbach. Bei den ersten Häusern biegen wir links ab, laufen über etliche Stufen hinab zur Stadt, links durch das Stadttor, halten uns beim Rathaus links, gehen durch das Kinzigtor und nach rechts parallel zu den Gleisen bis zum Bahnhof. Hier hat man 14.53, 16.53 und 18.53 (Stand 2007) schnelle Direktverbindung mit dem Regionalexpress nach Karlsruhe. Wählt man einen anderen Zug, muss man in Offenburg umsteigen.

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