Michael Erle
30.12.2008

Lauterlinie und Westwall

Von Schweighofen über Bienwaldmühle nach Schaidt

In den BNN erschienen am: 30.12.2008

Im Jahre 1706 ließ der Marschall de Villars entlang der Lauter einen durchgehenden Befestigungswall mit fast 50 Schanzen (Redouten) zur Verteidigung gegen das österreichische Heer anlegen. Die erste Hälfte unseres Weges verläuft fast immer auf diesem Wall parallel zum Grenzfluss Lauter. Er führt durch urwüchsige abwechslungsreiche Auenwälder. Da der Weg sehr schmal und unbefestigt ist, dürfen ihn Radfahrer nicht benutzen. Im letzten Abschnitt der Wanderung berühren wir den ehemaligen Westwall. Dieser insgesamt 630km lange Befestigungsgürtel wurde von den Nazis in den 30er Jahren mit vielen tausend Bunkern und Sperranlagen angelegt. Minengürtel, Bunkertrümmer und Panzergräben legen noch Zeugnis dieses traurigen Kapitels deutscher Geschichte ab. Auch der deutsch-französische Krieg 1870/71 hat hier Spuren hinterlassen: in den Turkos- Gräbern fanden die ersten auf französischer Seite gefallenen Soldaten (Turkos nannte man Angehörige von Kolonialtruppen aus Nordafrika im französischen Heer) ihre letzte Ruhestätte.

 

 

Um zum Ausgangspunkt zu gelangen, fahren wir mit der Regionalbahn ab Karlsruhe Hbf. (stdl. immer ...34) Richtung Neustadt bis Winden, steigen in den Zug Richtung Wissembourg um und fahren bis Haltestelle Schweighofen. Wir überqueren links das Gleis, biegen sogleich rechts ab und folgen nun dem Zeichen rotes Rechteck („Lauterbourg 4h 20’), es wird uns die nächsten 2 Stunden Wegweiser sein. Auf breitem Weg überqueren wir die Lauter und die Staatsgrenze, biegen bei einem Werksgelände links ab und marschieren auf breitem Weg in den Bienwald, bis unser Zeichen nach rechts abzweigt. Hier, bei einer Redoute, beginnt der eigentliche Lauterlinienweg. Wir wandern nun auf schönem, schmalem und manchmal holprigem Fußweg fast immer auf dem ehemaligen Wall durch herrlichen Auewald parallel zur Lauter, die sich in Mäandern durch den Wald schlängelt. Nach rund eineinhalb Stunden mündet unser Weg auf der Straße, wir folgen ihr 100 Meter nach links, biegen nochmals links ab und gelangen zur Bienwaldmühle, die auch heute noch in Betrieb ist, um Weizen und Roggen zu mahlen. Nun haben wir die Hälfte des Weges geschafft. Wir überschreiten die Lauter und damit auch die Staatsgrenze, gehen links um den Gebäudekomplex herum und links zum Gasthaus Bienwaldmühle (Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeit, Mo/Di Ruhetage).

 

Wir laufen nach links 100m auf der Straße Richtung Steinfeld, biegen rechts ab und folgen nun immer dem grünen Strich („Fußweg zum weißen Kreuz“) auf schönem Fußweg immer kerzengeradeaus am Stuttpferchhäusel vorbei bis zum Weißen Kreuz, wo wir auf das Zeichen weißen Punkt, die Markierung des Westwallrundweges, treffen. Sie wird uns bis zum Ziel begleiten. Wir folgen dem neuen Zeichen nach links auf der Straße, biegen nach 200m links in einen breiten Forstweg ab, nach 1km rechts und nach einem weiteren Kilometer bei einer türkisfarbenen Hütte nach links, ab jetzt vereint mit dem roten Punkt. Auf schönem Fußweg geht’s am Heilbach entlang. Bald queren wir ein Teersträßchen, dann bleiben immer geradeaus neben dem Mundatgraben auf einem alten Grenzweg mit schönen Grenzsteinen. Bald passieren wir etliche Trichter vom Minengürtel des ehemaligen Westwalls. Die Minen wurden 200 Meter vor dem eigentlichen Wall verlegt und explodierten 1945 bei einem Waldbrand. Wenig später können wir die Trümmer eines Westwallbunkers besichtigen und nach weiteren 5 Minuten (weiterhin geradeaus bleiben) die Turkos- Gräber aus dem deutsch-französischen Krieg. Nach 100 Metern biegen wir rechts ab, kommen an einem ehemaligen Panzergraben vorbei und laufen geradeaus, bis wir auf die Zabernweg- Markierung rote Raute treffen. Wir biegen links ab und laufen, immer dem roten und weißen Punkt folgend, durch Schaidt bis zum Haltepunkt der Regionalbahn, wo wir stündliche Verbindung (immer ...46) nach Winden und von dort nach Karlsruhe haben.

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