Michael Erle
12.10.2006

Drei Kapellen und ein Aussichtsturm für Schwindelfreie

Schwarzwaldrundwanderung durch die Ortenau

In den BNN erschienen am: 12.10.2006

Heute lernen wir die sonnenverwöhnte Ortenau mit ihren Obstgärten, Weinbergen und schmucken Ortschaften kennen. Ausgangs- und Zielpunkt ist die hübsche Wein- und Obstbaugemeinde Oberkich. Die leichte Wanderung – es gibt nur wenige Steigungen- ist zu jeder Jahreszeit möglich, auch im Winter, wenn der Schnee nicht allzu hoch liegt, denn der höchste Punkt liegt nur knapp 400 Meter über dem Meeresspiegel, am schönsten ist die Tour im Frühjahr zum Baumblüte oder im Herbst. An heißen Tagen empfiehlt sich die Wanderung weniger, da sie über weiter Strecken kaum Schatten bietet. Wer mit dem Auto anfährt, parkt es in Bahnhofsnähe. Besonders bequem ist die Anfahrt mit der Bahn: Ab Karlsruhe Hbf. tägl. 8.09, 10.09 oder 12.09 Uhr (Stand 2017) mit dem Regionalexpress Richtung Offenburg bis Appenweier, wo wir Anschluss an die Regionalbahn Richtung Bad Griesbach haben und bis Oberkirch fahren. Als Fahrkarte empfiehlt sich das Baden- Württemberg- Ticket für eine Person bzw. für bis zu fünf Personen.

 

 

Vor dem Bahnhof sehen wir die Markierung des Ortenauer Weinpfades (blaue Traube in roter Raute; "Offenburg"), sie wird für die nächsten 1 1/2 Stunden unser Wegweiser sein. Wir gehen zweimal nach links über den Bahnübergang („Staufenberg 7 km“) und die Rench und auf der Butschbacher Straße aus dem Ort. Abwechselnd auf Sträßchen und Wirtschaftswegen wandern wir durch Weinberge und Obstplantagen durch die Orte Butschbach und Maisenbühl auf aussichtsreichen Wegen zur herrlich gelegenen St. Wendelin- Kapelle, ein Stück durch den Wald zum Rastplatz Münsterblick (bei klarer Sicht Blick auf das Straßburger Münster), biegen scharf links („Staufenberg 3 km“) und bald wieder rechts ab und gelangen über eine Anhöhe mit winziger Kapelle. Ein Stück müssen wir noch ansteigen, dann öffnet sich der Blick auf das Schloss Staufenberg und die Durbacher Weinberge. Wenig später gelangen wir zum Schloss (Einkehrmöglichkeit). Das international bekannte Weingut produziert hervorragende Weine. Eine herrliche Aussicht auf den Mooskopf und Brandeckkopf, den berühmten Weinort Durbach und –bei klarer Sicht- auf die Rheinebene und die Vogesen lädt zum Verweilen ein.

 

Wir gehen ein kleines Stück zurück bis zu einer Dreifachverzweigung (50 Meter nach dem Parkplatz) und wählen den mittleren Weg (gelbe Raute, „ehemalige Stollenburg 0,4km“). Wir halten uns zweimal rechts und wandern, nun von der blauen Raute begleitet („Hummelswald 1,6km“), auf wunderschönem Höhenweg leicht bergab zur Brandstetter Kapelle. Noch 500 Meter folgen wir der blauen Raute geradeaus (dazwischen ist nach links ein kurzer Abstecher zum Landgasthaus Hummelswald möglich) bis zur Stürzelbacher Höhe, wo wir links abbiegen. Bis zum Ziel wird uns nun die gelbe Raute begleiten („Oberkirch 6,0km“). Wir wandern, nun immer dem neuen Zeichen folgend, auf aussichtreichem Höhenweg an einem Bildstock vorbei hinauf zum 435 m hohen Geigerskopf. Im Jahre 2000 wurde ein neuer, recht luftiger Aussichtsturm errichtet, von seiner Plattform kann man eine herrliche Rundumsicht auf den Nordschwarzwald und die Rheinebene genießen.

 

Nun folgen wir bis zum Ziel den Schildern „Oberkirch“. Auf schönen, abwechslungsreichen Wegen gelangen wir zum Buseck, halten uns halbrechts und wandern leicht bergab zum „Maieckle“ mit einem letzten Blick auf den Mooskopf, wo wir geradeaus bleiben (gelbe Raute, „Oberkirch 3 km“). 150 Meter weiter hat man die Wahl: entweder links den bequemeren Weg, oder rechts den etwas längeren, aber interessanteren Kammweg. Einige Minuten später treffen sich beide Wege wieder. Etwa 100 Meter nach dem Austritt aus dem Wald bei einer Johannisbeerplantage müssen wir aufpassen: Unser Weg biegt nach rechts ab, die Markierung ist leicht zu übersehen! In mehreren Serpentinen laufen wir hinab zum Waldrand und geradeaus weiter nach Oberkirch, folgen weiter der gelben Raute und gelangen über die Renchbrücke zum Bahnhof. Wer noch Zeit hat, sollte sich einen kleinen Bummel durch den schmucken Weinort mit seinen schönen Fachwerkhäusern gönnen. Die Züge fahren an Wochenenden alle zwei Stunden bis 20.44 ab (Mo- Fr auch häufiger), wir steigen in Appenweier um und fahren mit dem Regionalexpress wieder zurück nach Karlsruhe.

 

GPX-Datei    Overlay
Impressum | Datenschutz